Düsseldorfer EG Das berühmte „schwere Spiel“ — für die Düsseldorfer EG

Sonntag spielt die DEG in Wolfsburg, wo sie in den Play-offs gescheitert war. Die Grizzlys wirken stark wie eh und je.

Düsseldorfer EG: Das berühmte „schwere Spiel“ — für die Düsseldorfer EG
Foto: Horstmüller

Düsseldorf. Es gab im Sommer einige Tage, da sah es so aus, als könnte sich die Düsseldorfer EG aus der Deutschen Eishockey Liga verabschieden. Erst als der Streit zwischen Stadt und Gesellschafter Mikhail Ponomarev zugunsten des Rathauses entschieden war, hatte die DEG eine Zukunft. Wenige Monate zuvor sah es so aus, als könnten sich die Grizzlys Wolfsburg aus derselben Liga verabschieden. Erst als der krisengeschüttelte Hauptsponsor Volkswagen bekanntgab, sein siebenstelliges Engagement doch zu verlängern, hatten die Grizzlys eine Zukunft.

Das drohende Aus abgewendet zu haben, ist nicht die einzige Gemeinsamkeit zwischen den Teams, die sich Sonntag (14 Uhr) in Wolfsburg gegenüberstehen. Beide Vereine sind finanziell von wenigen Gönnern abhängig. Beide schafften es zuletzt wiederholt, mit einem mittleren Etat in die Riege der Topteams vorzustoßen. Beide setzen auf Kontinuität auf der Trainerbank mit starken und polarisierenden Persönlichkeiten.

Im März dieses Jahres kam es dann zum Play-offs-Duell, das für die DEG mit einem 4:1-Auswärtssieg ideal begann. Aber nach nur fünf Spielen war die Serie wieder beendet. Wolfsburg setzte sich durch und stand im Halbfinale. Zum vierten Mal in Folge. Kein anderes DEL-Team kann das von sich behaupten. Die Wolfsburger mögen selten genannt werden, wenn es um die Titelkandidaten geht. Aber das ist eines ihrer Erfolgsrezepte.

Im April kamen die Grizzlys gar zum zweiten Mal nach 2011 ins Finale, wo sie beim 0:4 gegen München allerdings nicht mehr viel zu bestellen hatten. Doch warum soll es nicht dieses Jahr klappen? Sämtliche Leistungsträger blieben erhalten, zudem kamen Jeremy Dehner, ein spiel- und offensivstarker Verteidiger aus München, sowie die beiden geschätzten Stürmer Alexander Weiß aus Köln und Kris Foucault aus Zürich. Und das trotz des reduzierten Etats, den VW in den nächsten Jahren weiter sukzessive verkleinern will.

Noch ist aber nichts davon zu spüren. Noch haben die Wolfsburger Qualität und sind auch jetzt wieder im oberen Tabellendrittel zu finden. „Das berühmte schwere Spiel“, sagte DEG-Coach Kreutzer und beschrieb die Grizzlys so: „Sehr gut besetzt, sehr gutes Tempo im Spiel.“ Das bekam sein Team in den Play-offs ja selbst zu spüren. Was Kreutzer jetzt weiterhilft, denn: „Aus Niederlagen lernst du mehr als aus Siegen.“

In der Mannschaft sei das Duell mit dem Team, das die vergangene DEG-Saison beendete, unter der Woche trotzdem kein Thema gewesen. „Eine offene Rechnung kann mit Sicherheit nicht durch ein Spiel beglichen werden“, sagte Co-Trainer Tobias Abstreiter. Dafür braucht es wohl eine weitere Play-off-Serie. Doch auf die könnten sie bei der DEG sicher verzichten.