Düsseldorfer EG DEG müht sich zum Sieg beim Neuling
Bremerhaven. Die Düsseldorfer EG hat den Fehlstart abgewendet und vor dem Gastspiel von Meister EHC München (Sonntag, 16.30 Uhr, Rather Dome) etwas Druck vom Kessel genommen. Das Team von Trainer Christof Kreutzer gewann am Freitagabend bei Liga-Neuling Fischtown Pinguins Bremerhaven vor 4647 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Wilhelm-Kaizen-Platz mit 5:2 (2:1/0:0/3:1) und rückte damit auf den neunten Platz vor.
Allerdings fiel der Erfolg um zwei Tore zu hoch aus. Bis Mitte des Spiels benötigten die Rot-Gelben viel Glück. Das Fehlen der Verteidiger Tim Conboy und Bernhard Ebner sowie von Angreifer Christoph Gawlik machte Umstellungen nötig und sich so deutlich bemerkbar.
Kapitän Daniel Kreutzer war vor zehn Jahren ebenso wie Rob Collins schon einmal zu Gast in Bremerhaven. Damals brach eine wahre Sturmflut über die DEG herein. In der zweiten Runde des seinerzeit noch ausgetragenen Pokal-Wettbewerbes ging das Team von Trainer Don Jackson am 17. Oktober 2006 mit 2:9 unter. Diese peinliche Schmach bei den da noch in der zweiten Liga spielenden Fischtown Pinguins galt es also zu tilgen, auch wenn die wegen ihres engen und maroden Charmes "Fischdose" genannte Eissporthalle inzwischen einer schmucken Arena gewichen ist.
Dennoch schienen die Nordsee-Städter an die Euphorie ihrer Vorgänger anknüpfen zu wollen. Noch keine Minute war gespielt, da hatte Jordan Owens das Tor von Mathias Niederberger knapp verfehlt und war Brock Hooton am Schlussmann der DEG gescheitert. Kurz darauf musste dieser auch gegen Jason Bast retten. Das Spiel wirkte wie ein Duell zwischen Motorboot und Segeljolle. Umso überraschender und völlig unverdient, dass die DEG plötzlich in Führung ging. In der fünften Minute legte Chris Minard mit der Rückhand ab auf Marco Nowak, gegen dessen Schuss Jani Nieminen im Tor der Hausherren machtlos war.
Nur rund vier Minuten später aber fiel das 1:1. Während sich Chris Minard und Atte Pentikäinen vor dem Kasten der Fischtown Pinguins beharkten, bediente Cory Quirk blitzschnell Brock Hooton und der ließ das Netz hinter Niederberger zappeln. Sofort hatten die Mannen von der Weser wieder Oberwasser. Der DEG blieb das Glück jedoch hold. Und wer hinten Glück hat, bei dem kommt vorne meistens auch kein Pech hinzu. Einen Fernschuss von Stephan Daschner fälschte Norm Milley in seinem 400. DEL-Spiel zum 2:1 ab (12.).
Sicherheit gab das jedoch nur wenig. Ungenauigkeiten und von hinten heraus unsauber gespielte Pässe luden die Liga-Frischlinge immer wieder zu Angriffen ein. Alexander Preibisch hätte dann trotzdem für Beruhigung sorgen können, er scheiterte in der 23. Minute allerdings mit einem Penalty am finnischen Schlussmann Nieminen. Negativer Höhepunkt eines nicht schön anzusehenden zweiten Drittels war dann ein böser Check von Cody Lampl gegen Marco Nowak. "Der war nicht ohne. Die Schmerzen werden wohl erst kommen, wenn das Adrenalin aus dem Körper ist", sagte Nowak. Lampl erhielt dafür zunächst ein paar Fausthiebe von Henry Haase und dann eine Spieldauerstrafe (26.).
So langsam bekam die DEG den kräftemäßig abbauenden Gegner in den Griff. Einen schönen Angriff über Rob Collins und Maxi Kammerer vollendete Drayson Bowman 92 Sekunden nach Beginn des dritten Drittels zum 3:1. Zwar konnte der seit 2004 in Bremerhaven spielende Publikumsliebling Marian Dejdar noch einmal verkürzen (47.), doch nun spielte die DEG wesentlich cleverer und nutzte zudem die Unerfahrenheit beim Aufsteiger aus. Zunächst traf Marcel Brandt zum 4:2 (52.), dann machte Daniel Weiß zehn Sekunden vor Schluss mit einem Treffer ins leere Tor den Deckel drauf.