Das Derby der Emotionen
Traverse und Harrington fehlen Trainer Harold Kreis im 184. Duell bei den Kölner Haien.
Düsseldorf. Es ist das "Spiel der Spiele" für die Protagonisten auf beiden Seiten. Das Eishockey-Derby zwischen den Kölner Haien und der Düsseldorfer EG wird am Freitag zum Kräftemessen der rheinischen Rivalen und das bereits zum 184.Mal.
91 Siege gab es für die Haie, 81 für die DEG, dazu kamen elf Unentschieden. Als einziger Düsseldorfer im Team freut sich besonders Daniel Kreutzer auf dieses Duell. "Es ist egal, wie viele Derbys du schon hinter dir hast. Es bleibt ein besonderes Spiel. Das merkt man schon im Umfeld. In Köln können sie mich als Düsseldorfer nicht leiden. Umso schöner wäre es, wenn ich ein Tor schießen könnte", sagt der 29-jährige Kapitän.
Harold Kreis ergeht es da nicht anders. Als Trainer hinter der DEG-Bande hat er die immerwährende Rivalität schon in der vergangenen Saison erfahren. "Es geht zwar wie in allen anderen Vorrundenspielen um drei Punkte. Aber in den Spielen gegen die Haie stecken mehr Emotionen."
Für die Düsseldorfer kommt der Klassiker im Hexenkessel Köln-Arena zum richtigen Zeitpunkt. Trainer Harold Kreis fordert von seinem Team viel Kampf und Leidenschaft. Beides wird nötig sein, um gegen das Turbo-System des Kölner Trainers Igor Pavlov bestehen zu können. Das schnelle Umschalten der Haie von Defensive auf Offensive erfordert höchste Aufmerksamkeit.
Nicht umsonst hat das Team mit den slowakischenen Stürmern Martin Bartek und Rückkehrer Ivan Ciernik die DEL-Führung übernommen. Auch deshalb fordert Manager Lance Nethery eine Steigerung im Vergleich zum Spiel gegen Kassel, bei dem er "nicht einen guten Feldspieler" auf dem Eis sah. Sein Rezept lautet: "Köln arbeitet hart, wir müssen härter arbeiten".
Trainer Kreis will gegen Köln mit geradlinigem Spiel zum Erfolg kommen. "Gegen Kassel haben wir zu oft quer gespielt, anstatt tief ins gegnerische Drittel zu kommen." Im Training der DEG spielte auch das Überzahlspiel eine wichtige Rolle, nachdem das Team in vier Saisonspielen bereits zwei Tore durch Fehlpässe in der Überzahl kassierte. "Die Spieler müssen verinnerlichen, dass sie in der Überzahl genauso konzentriert wie in Unterzahl sind", sagt Kreis.
Nicht dabei ist Verteidiger Patrick Traverse, der gegen Kassel einen Schuss aufs rechte Knie bekam und sich dabei eine Prellung und einen Innenband-Anriss zuzog. Auch Chris Harrington fehlt wegen eines Krankheitsfalles in der Familie. Er ist schon in die USA abgereist. Nachwuchsspieler Marco Nowak rückt dafür als fünfter Verteidiger in die Abwehr.