Düsseldorfer EG DEG siegt bei Kreutzer-Comeback
Die Düsseldorfer schlagen Iserlohn mit 5:4. Bernhard Ebner und Rob Collins treffen jeweils doppelt.
Düsseldorf. Plötzlich stand er da. Regungslos. Keine Provokation. Keine Gesten. Er lächelte einfach. Aber allein seine Anwesenheit da direkt am Plexiglas vor dem Iserlohner Fanblock reichte, um die Gäste zum Kochen zu bringen. Wenn es eines letzten Beweises bedurft hatte, dass Daniel Kreutzer kein gewöhnlicher Eishockeyspieler ist, diese Szene im zweiten Drittel lieferte ihn. Es war kein Traumpass und erst recht kein Tor, es war ein Moment der Emotionen. Und genau für die steht der Kapitän der Düsseldorfer EG, der seit Anfang Oktober ausgefallen war und am Freitag sein Comeback feierte.
Es wäre allerdings zu kurz gedacht, Kreutzer auf seinen Einfluss auf die Moral der DEG zu reduzieren. Beim gestrigen 5:4 (2:0/3:2/0:2)-Sieg über die Roosters trug er sich gleich wieder in die Scorerliste ein, als er das 3:1 durch Daniel Weiß mit einem klugen Pass von jenseits der Torlinie vorbereitete. Zudem fing er Pässe ab und warf sich in Schüsse. Kurz vor Schluss fuhr er sogar einen krachenden Check. Rücksicht auf die gerade erst verheilte Schulter? Fehlanzeige.
„Das ist meine Spielweise. Wenn ich jetzt anfange, vorsichtig zu spielen, dann brauche ich gar nicht spielen“, sagte Kreutzer, der als 13. Stürmer eingeplant war, in Unterzahl zum ersten Mal aufs Eis durfte und zunächst sporadisch eingesetzt wurde. Erst mit zunehmender Spieldauer bekam er mehr Eiszeit. Ganz so, wie es sein Bruder und Trainer Christof Kreutzer angekündigt hatte. Stören konnte ihn das nicht: „Es war so abgesprochen, dass wir erst mal gucken, wie es überhaupt in den Zweikämpfen läuft.“
So gehörten die Hauptrollen am Freitag anderen. Den Doppeltorschützen Bernhard Ebner und Rob Collins sowie dessen Reihenkollegen Drayson Bowman und Max Kammerer. Die Topreihe war alleine für drei Tore verantwortlich. Besonders wichtig waren die ersten beiden zur 2:0-Führung nach dem ersten Drittel. Hatte Co-Trainer Tobias Abstreiter doch vorher gefordert, dass seine Mannen mal wieder das 1:0 schießen müssten, dann würde es auch wieder laufen. Zuletzt hatte die DEG ja fünf Mal in Folge das erste Tor kassiert und jedes Mal verloren, weil sie nicht mit Rückschlägen umgehen konnte.
Zwar gab es die auch am Freitag, weil die Iserlohner zwei Mal verkürzten (1:2 und 2:3), aber dieses Mal brach die DEG nicht ein, sondern schlug jedes Mal selbst zurück. Das bedeutete nicht, dass sie deswegen auch das bessere Team gewesen sei. Die durch acht Ausfälle gebeutelten Iserlohner hatten mehr Spielanteile, mehr Schüsse (35:21) und mehr Chancen. Allerdings: „Die DEG war effizienter vor dem Tor und hatte einen tollen Mathias Niederberger im Tor“, analysierte Roosters-Trainer Jari Pasanen hinterher treffend.
Das hatte auch DEG-Coach Christof Kreutzer so gesehen, dem es aber „scheißegal“ war, „dass wir heute vielleicht nicht ganz so gut gespielt haben“. Er freute sich einfach, dass seine Mannen mal wieder mit einem guten Gefühl nach Hause gehen durften. Auch wenn der Rückstand auf Platz zehn weiterhin elf Punkte beträgt.