DEG sinnt auf Revanche gegen Ingolstadt

Im zweiten Viertelfinale soll heute ein Sieg her. Ingolstadt erwartet im Dome ein heißer Tanz.

Düsseldorf. Patrick Reimer sprach mit ein paar Fans, Martin Hinterstocker stand achselzuckend vor einem Bekannten und Jeff Tomlinson lief mit dem Handy am Ohr so nervös auf und ab wie ein werdender Vater.

Es herrschte Redebedarf bei der Düsseldorfer EG nach dem unnötigen 3:5 bei den Panthern Ingolstadt. Jedenfalls bei vielen. Einige waren mit der geballten Faust in der Tasche im Bus verschwunden, andere kauerten mit leerem Blick auf der Wiese vor dem Gefährt.

Ganz besonders einer, den nun erstmal eine dick geschwollene Wunde auf der linken Wange ziert. „Ich habe von einem Gegenspieler dessen Schläger ins Gesicht bekommen“, sagte Connor James. Was sicher weh tat, doch viel größer noch dürften die Bauchschmerzen gewesen sein, die Connor James plagten.

Verursacht durch jene verhängnisvolle Szene kurz vor Schluss des Spiels, in dem die DEG drauf und dran war, dem Favoriten ein Bein zu stellen. „Kein Mensch ist perfekt. Jeder macht mal Fehler und ich werde durch meinen jetzt am Freitag natürlich besonders motiviert sein“, sagte James.

Der 29-Jährige hatte an der Mittellinie den Puck vertendelt und so Christoph Gawlik das vorentscheidende 4:3 ermöglicht. Ganze 133 Sekunden waren da nur noch zu spielen. „Das ist frustrierend, aber wir sollten jetzt nicht alle auf Connor schimpfen. Ich habe seinen Weg gekreuzt und ihn dadurch sicher auch ein wenig irritiert“, sagte Kollege und Freund Tyler Beechey, der traurig war, dass seine beiden Treffer am Ende wertlos waren.

Doch noch ist nicht so viel passiert. Im Play-off-Viertelfinale sind vier Siege zum Weiterkommen nötig und schon heute (19.30 Uhr, Rather Dome) besteht für die DEG die Chance, die Serie auszugleichen.

„Wir müssen das Ergebnis vom Mittwoch abhaken und vielmehr die positiven Dinge des Spiels herausziehen. Bei fünf gegen fünf waren wir das bessere Team, also gilt es vor allem, nicht auf die Strafbank zu gehen“, sagte Verteidiger Jason Holland.

Die Strafzeitenflut an der Donau hat auch Trainer Jeff Tomlinson mächtig geärgert. Allein 22 der insgesamt 36 Minuten gab es dabei im ersten Drittel. „Es war kein überhartes Spiel.

Natürlich können die Strafen gegeben werden, aber wir wollen doch alle tolles Play-off-Eishockey sehen und das sollten die Schiedsrichter dann auch zulassen“, sagte Tomlinson, dessen Statement nach dem ersten Viertelfinale auf der Videoleinwand in der Halle übertragenen wurde, wofür er großen Applaus erntete.

DEG-Stürmer Patrick Reimer schickte derweil eine klare Kampfansage an den Gegner aus Ingolstadt. „Die Panther haben lediglich einen Pflichtsieg geholt, aber sie wissen, dass sie einiges erwartet. Mit unseren Fans im Rücken werden wir am Freitag gewinnen und dann geht alles wieder von vorne los.“