Derby als Muntermacher
Am Sonntag trifft die DEG zum ersten Mal in dieser Saison auf Krefeld. Spannung ist garantiert.
Düsseldorf. Es wird mitunter das "kleine rheinische Derby" genannt, wenn die Düsseldorfer EG und die Krefeld Pinguine gegeneinander spielen.
Seit der mitreißenden Play-off-Viertelfinalserie im vorigen Jahr, als die DEG in sieben Spielen (2:3, 4:3 n.V., 1:2, 5:4 n.V., 2:1, 3:4, 5:0) die Oberhand behielt, haben die Begegnungen beider Klubs zusätzliche Brisanz erhalten.
Am Sonntag ist es in der Deutschen Eishockey Liga wieder soweit. Am vierten Spieltag heißt es KEV gegen die DEG, und Spannung ist garantiert, wenn beide Teams in der Krefelder Arena aufeinandertreffen.
Auf der einen Seite die von DEL-Neuling Jeff Tomlinson trainierten Düsseldorfer, auf der anderen Seite die Pinguine, die in der zweiten Saison von dem kanadischen Trainerfuchs Rick Adduono betreut werden. Einige Jahre hatte der KEV in den Derbys das Sagen, aber seit 2008 hat sich dies geändert. Von den zurückliegenden 17 Spielen konnte die DEG elf gewinnen. In Krefeld war Düsseldorf in den letzten fünf Spielen dreimal erfolgreich.
"Statistiken sagen nicht allzu viel aus", sagt Tomlinson. "Dazu liegen die Mannschaften vom Leistungsvermögen her viel zu eng zusammen. Meist entscheiden nur Kleinigkeiten ein Spiel." Wo diese Kleinigkeiten liegen, wird sich am Sonntag zeigen. Die DEG scheint in der Tiefe stärker besetzt zu sein. Tomlinson lässt durchweg vier Angriffsreihen spielen, wobei die "jungen Wilden" Diego Hofland (19) und Martin Hinterstocker (21) selbst in Unterzahl auf dem Eis stehen. "Sie müssen auch Verantwortung tragen. Nur so können sie auf DEL-Niveau spielen", sagt Tomlinson.
Der Derby mit den DEG Metro Stars ist für die Pinguine das erste Highlight der Saison. Entsprechend begehrt sind die Tickets. Rund 4500 Karten waren bis Freitag bereits im Vorverkauf abgesetzt, und Trainer Rick Adduono verspricht, dass seine Mannschaft eine große Show abliefern werde. Doch dafür muss der Coach zunächst versuchen, die größten Schwachpunkte auszumerzen: Das Powerplay und der Torabschluss. Beides ist stark verbesserungswürdig. Wobei gerade das Überzahlspiel seit Jahren einer der Schwachpunkte ist.
Sicher, im Training wird daran gearbeitet, der Erfolg indes will sich nicht so recht einstellen. "Wir müssen für mehr Konfusion beim Gegner sorgen, die Scheibe schneller bewegen und schießen", sagt Adduono. Das hat man geübt. Immer und immer wieder, doch irgendwann, so Adduono, "kann es passieren, dass die Spieler, wenn man zu viel Powerplay trainiert, zu viel nachdenken." Weniger ist eben manchmal mehr.