Die DEG ist heiß auf die neue Saison
1000 Fans bei der Saisoneröffnung an der Brehmstraße. Drew Schiestel verstärkt die Abwehr.
Düsseldorf. Als es wirklich drauf ankam, streikte mal wieder das Mikrofon. Trainer Christof Kreutzer hatte gerade angesetzt, um den rund 1000 Fans bei der Saisoneröffnung der Düsseldorfer EG den Namen des letzten Zugangs für die am 12. September beginnende Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) zu verraten, da blieben die Boxen stumm.
Bereits während des rund einstündigen Showtrainings hatte die Technik an der altehrwürdigen Brehmstraße immer wieder den Geist aufgegeben. Und nun, als es wirklich spannend wurde, war wieder nichts zu hören.
Die Fans auf der Haupttribüne nahmen es mit Humor. Auch dass es zunächst kein Altbier, und nachher überhaupt kein Bier mehr gab, endete nicht in einem Aufstand. Im Gegenteil: Wohin man auch sah, die Laune bei all denen, die es mit der DEG halten, war blendend. Spätestens als Kreutzer dann im dritten Versuch endlich den Namen Drew Schiestel herausbrachte.
Zwar konnten die meisten Fans mit dem 24-jährigen Kanadier auf Anhieb nicht viel anfangen, aber eine Smartphone-Recherche später war klar, dass der 1,83 Meter große und 82 Kilogramm schwere Schiestel in der vergangenen Saison bei den Hamilton Bulldogs in der NHL-Farmteam-Liga AHL unterwegs war und ein alter Bekannter von Travis Turnbull und Tim Conboy ist.
Und das reicht dieser Tage schon, um die Stimmung zu heben. Die DEG-Familie hat richtig Lust auf die neue Saison. Sie soll die vergangenen beiden, die die Düsseldorfer jeweils abgeschlagen auf dem letzten Platz beendeten, vergessen machen.
Das zeigten nicht allein die vierstellige Zahl der Fans oder die vielen verkauften Trikots, das zeigte sich vor allem am Jubel, den die kurzen und eher unspektakulären Ansprachen von Geschäftsführer Jochen Rotthaus und Trainer Kreutzer auslösten.
Die bedankten sich artig bei den Zuschauern und versprachen, alles zu geben, damit Düsseldorf wieder Play-offs erleben darf. Und als sich das Team am Ende in Richtung Fans bewegte, stand die Haupttribüne sogar geschlossen auf. Die streikende Technik war längst vergessen.