Düsseldorfer EG Die DEG quält sich durch das letzte Spiel
Durch den mühsamen 4:3-Sieg über Schlusslicht Schwenningen wird die DEG Fünfter und spielt in den Play-offs nun gegen Wolfsburg.
Am Ende kam dann doch so etwas wie Feierlaune auf. Die Spieler waren extra in ihre neuen Play-off-Shirts geschlüpft, begaben sich auf die Ehrenrunde und ließen sich von den Fans bejubeln, während die Gesellschafter Peter Hoberg und Mikhail Ponomarev sowie Geschäftsführer Paul Specht ein Zehn-Liter-Fass Alt in die Kabine trugen.
4:3 (1:0/1:3/2:0) hatte die Düsseldorfer EG ihr 52. und letzten Hauptrundenspiel in der Deutschen Eishockey Liga gegen das Schlusslicht aus Schwenningen gewonnen und damit für einen zumindest halbwegs versöhnlichen Abschluss der Hauptrunde gesorgt. Eben jene Hauptrunde beendete die DEG auf Rang fünf und spielt damit im Viertelfinale um die Deutsche Meisterschaft gegen den Vierten aus Wolfsburg.
„Ich kann der DEG nur gratulieren zu ihrer Saison. Ich habe viel Respekt davor. Eine gute Vorsaison zu bestätigen ist immer viel, viel schwerer, als etwas im ersten Jahr zu erreichen“, sagte Schwenningens Trainer Helmut de Raaf, der seinem alten Arbeitgeber als ehemaliger Meistertorwart und Brehmstraßen-Legende gleich noch viel Erfolg in den Play-offs wünschte. Und wo er einmal da war, gab er gleich noch zu Protokoll, dass sein Herz nach wie vor an der DEG hängt und er sich nichts sehnlicher wünschen würde als die neunte Meisterschaft der Vereinsgeschichte.
Das würde Trainer Christof Kreutzer wohl sofort unterschreiben. Dass seine Mannschaft aber noch drei Play-off-Runden und zwölf Siege davon entfernt ist, braucht ihm keiner zu erklären. Doch so weit wollte er am Sonntag naturgemäß noch nicht denken. Stattdessen blickte er erst mal zurück. Auf die komplette Saison („Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, damit hatte vor der Saison nicht jeder gerechnet.“), und natürlich auf das Spiel gegen Schwenningen.
In das war seine Mannschaft eigentlich ideal gestartet. Schon nach sechs Minuten hatte Chris Minard den Führungstreffer besorgt, zu Beginn des zweiten Abschnitts erhöhte Drayson Bowman auf 2:0. Doch anstatt einfach weiter zu machen und die läuferisch und spielerisch überforderten Gäste mit einer richtigen Packung in die Sommerpause zu schicken, fiel die DEG wie aus dem Nichts in eine unerklärliche Lethargie.
„Vielleicht war das in den Köpfen für manche zu einfach und sie haben gedacht, wir könnten jetzt offensiver spielen, das können wir uns nicht erlauben“, beschrieb Kreutzer die ganz düstere Phase seiner Mannen, die plötzlich nur noch hinterherrannten und völlig die Ordnung verloren. So konnten sie sich beim alleingelassenen Felix Bick im Tor bedanken, dass Schwenningen lediglich drei seiner mehr als zehn guten Chancen im Mittelabschnitt nutzte und „nur“ mit 3:2 ins letzte Drittel ging.
Auch in dem brannte die seit Wochen neben sich stehende DEG kein Feuerwerk ab. Minards zweiter Treffer in Überzahl (45.) und Manuel Strodels Siegtor in Unterzahl (52.) verhinderten aber zumindest eine Blamage. „Wir haben es am Ende wieder besser gemacht“, freute sich Kreutzer — gerade mit Blick auf die Play-offs: „Das war wichtig für die Stimmung in der Mannschaft, das brauchen wir jetzt in der Woche der Vorbereitung auf Wolfsburg.“ Das erste Spiel der Best-of-seven-Serie steigt am 15. oder 16. März in Wolfsburg.