Ebner und die DEG haben den Weg nach oben gefunden
Das Tor des Verteidigers reichte in Berlin zwar nicht zu einem Punkt, aber die Leistung passte.
Düsseldorf. Bernhard Ebner ist einer, der trotz seiner erst 24 Jahre immer auch über den Tellerrand hinausschaut. Drei Heimspiele in Folge stehen ab Freitag in nur fünf Tagen auf dem Programm der Düsseldorfer EG, doch statt sportliche Chancen dieses Triples zu analysieren, denkt der Verteidiger zuerst an die Fans. „Für unsere Anhänger bedeutet das finanziell einen hohen Aufwand. In der heutigen Zeit ist es nicht für jeden einfach, bei allen Spielen dabei zu sein.“
Dabei scheint ein Besuch bei der DEG langsam wieder zu lohnen. Vergangene Woche gab es zwei Siege und auch beim 1:2 in Berlin am Sonntag war etwas Zählbares mehr als nur möglich. „Wir hätten einen Punkt verdient gehabt. Die Leistung aber stimmt mich sehr zuversichtlich“, sagte Trainer Christof Kreutzer und Bernhard Ebner ergänzte: „Wir hatten in den vergangenen drei Begegnungen viele Aktionen, die uns gut gefallen haben. Das war schon recht ordentlich.“
Der Abwehrspieler erzielte in der Arena am Ostbahnhof seinen zweiten Saison-Treffer. Aber wie schon gegen Ingolstadt reichte er nicht, um Punkte einzufahren. Nach 30 Gegentreffern in den ersten sechs Spielen gab es in den drei vergangenen Partien nur noch derer acht, also weniger als eines pro Drittel. „Wir spielen konzentrierter und passen viel mehr auf. Insgesamt können wir die Vorgaben des Trainers nun besser umsetzen“, erklärte Bernhard Ebner.
Die DEG im Lernprozess. Zwei Jahre war der Klub Schlusslicht der Liga, da kann es nun nicht im ICE-Tempo vorwärts gehen. „Der Prozess wird sicherlich einige Zeit benötigen. Aber ich glaube fest daran, dass wir am Ende unser Ziel erreichen und Zehnter werden“, sagte Ebner. Der Weg nach oben erfordert Geduld.
Nach einem starken ersten Jahr, das ihn sogar ins Nationalteam brachte, stagnierte Ebner. „In der vergangenen Saison hat mich die Verletzung zurückgeworfen, aber auch im ersten Jahr war nicht alles perfekt. Ich habe Punkte gemacht, aber auch Fehler.“
Zu hoch war offenbar die Bürde, als sehr junger Spieler viel Verantwortung tragen zu müssen. Mit Stephan Daschner an seiner Seite ist die Last in dieser Saison kleiner geworden. „Er hat großen Anteil an meinem Formanstieg. Wir reden auf dem Eis viel und er hilft mir, richtige Entscheidungen zu treffen“, sagte Ebner.
Am Sonntag gegen Köln bestreitet er sein 100. DEL-Spiel. Doch Ebner wäre nicht Ebner, wenn er diese Zahl übermäßig bejubeln würde. „Nett, dass ich die Marke just im Derby erreiche, aber ich glaube nicht, dass ich jetzt damit ein erfahrener Spieler bin.“ Bernhard Ebner und die DEG — es bleibt ein Lernprozess.