Fünfter Sieg in Serie Die DEG hat ihre Krise endgültig überwunden
Düsseldorf · Das 1:0 gegen den Titelkandidaten aus Mannheim ist der fünfte Sieg in Folge. Henrik Haukeland bleibt erstmals ohne Gegentor.
Ziemlich genau vier Monate ist es her, da waren Alexander Blank und Josef Eham gemeinsam in Kanada unterwegs. Während sich ihre Kollegen von der Düsseldorfer EG an der Brehmstraße auf den Start der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) vorbereiteten, standen die beiden jungen Stürmer bei der U20-WM auf dem Eis. Und sie waren erfolgreich: Blank war mit drei Treffern gar bester Torschütze des deutschen Teams, auch Eham hatte getroffen – am Ende kam die DEB-Auswahl auch wegen der beiden Düsseldorfer ins Viertelfinale.
Vor einigen Tagen ist das U20-Team erneut nach Kanada aufgebrochen, Anfang nächster Woche beginnt dort die nächste WM. Diesmal aber ohne Blank und Eham, sie sind mittlerweile zu alt. Aber in Form sind sie wieder: In den vergangenen vier Spielen mit der DEG sammelten sie jeweils mindestens einen Scorerpunkt. So auch am Dienstagabend, als die Adler Mannheim zu Gast waren. Es dauerte nicht mal drei Minuten, da hatten die beiden 20-Jährigen zugeschlagen. Blank zog ab, Eham verwertete den Nachschuss. Und weil das das einzige Tor blieb, gewann die DEG mit 1:0, feierte ihren fünften Sieg in Folge und sprang auf einen Viertelfinalplatz.
Als wäre das nicht ohnehin schon ein Grund zur Freude gewesen, war das gleichzeitig das erste Zu-Null-Spiel der Saison für Henrik Haukeland, der nach der Schlusssirene mit Sprechchören gefeiert wurde. Er selbst nahm es aber gelassen, jubelte nicht mal richtig und blieb auch im Interview entspannt: „Wurde auch Zeit“, kommentierte der Norweger seinen ersten Shut-out im DEG-Trikot. Und auch von der jüngsten Erfolgsserie wirkte er nicht sonderlich überrascht: „Alle vier Reihen arbeiten hart, wir fühlen uns gut.“
Das ist schon eine bemerkenswerte Entwicklung, die die Mannschaft von Trainer Roger Hansson durchgemacht hat. Also die Mannschaft, die vor nicht mal zwei Wochen in der Krise war. Nun ist sie das Team der Stunde in der DEL. Weil es plötzlich alles zeigt, was das Publikum gern sieht: Spielwitz, Kampfgeist, Körperspiel, Tempo. Und sinnbildlich dafür stehen eben auch Alexander Blank und Josef Eham, die beiden 20-Jährigen aus der dritten Reihe.
Warum es so gut klappt, wurde Eham am Dienstag in der ersten Pause am TV-Mikrofon gefragt. „Wir verstehen uns gut in der Kabine, und wir ergänzen uns gut“, antwortete er. Blank sei der Kreative, der etwas mit dem Puck versucht, er selbst der, der „die harte Arbeit mag“. Nicht zu vergessen, dass auch Alexander Ehl zu der Reihe gehört, mit 23 Jahren schon der Erfahrene des Trios.
Das hatte schon am Freitag in Köln den Siegtreffer erzielt, Blank machte das 3:2. Am Sonntag gegen Iserlohn traf er erneut, nun gegen Mannheim war es Eham. Und auch danach blieben die drei gefährlich. Insgesamt war das im ersten Drittel ein starker Auftritt der DEG, die Mannheimer, immerhin Tabellenzweiter, hatten nur eine echte Chance. Die hatte es aber in sich: Topscorer Matthias Plachta traf in der zwölften Minute die Latte.
Erst im zweiten Drittel wurden die Adler offensiver. Zwar schafften es die Düsseldorfer meistens, die Gäste aus der gefährlichen Zone vor dem Tor fernzuhalten, aber nun spielte sich das Geschehen meist im Drittel der Gastgeber ab. Und dann hatte Haukeland seinen großen Moment, als er gegen Ryan MacInnis eine Parade mit dem linken Beinschoner zeigte, die etwas für das Highlight-Video der Saison war. Seine Vorderleute kamen dagegen nur noch selten nach vorn, aber wenn, wurde es auch da gefährlich. Stephen MacAulay traf die Latte, auch Victor Svensson hatte das 2:0 auf dem Schläger. Aber es fiel nicht.
So ging es mit dem knappsten aller Ergebnisse ins letzte Drittel, wo es ähnlich aussah: Mannheim schnürte die DEG teils über Minuten ein. Aber die verteidigte leidenschaftlich und hatte ihrerseits Möglichkeiten. Es war eine Abwehrschlacht. Eine erfolgreiche.
Düsseldorfer EG – Adler Mannheim 1:0 (1:0, 0:0, 0:0)
DEG: Tor: Haukeland (Hümer); Abwehr: Ebner, Zitterbart – Järvinen, Kousa – Geitner, McCrea – Böttner; Angriff: Gogulla, MacAulay, Fischbuch – Harper, Barta, Eder – Eham, Blank, Ehl – Schiemenz, Svensson, Bittner
Schiedsrichter: Frano/Steingross
Tore: 1:0 (2:25) Eham (Blank, McCrea)
Zuschauer: 4912
Strafminuten: 2:2
Torschüsse: 22:17