Eishockey DEG bindet Trainer Harold Kreis bis 2022
Düsseldorf · Drei Tage vor dem Saisonstart verlängert der Klub den auslaufenden Vertrag.
Langfristige Bindungen sind im schnelllebigen Trainergeschäft ja zur Seltenheit geworden. Das weiß auch Harold Kreis. Und so sei er vor einigen Wochen „angetan, aber auch etwas überrascht“ gewesen, als die DEG auf ihn zukam, um über eine Vertragsverlängerung zu sprechen. Verraten hat er das am Dienstagmittag im Stahlwerk. Dorthin hatte die Deutsche Eishockey Liga (DEL) zum jährlichen „Media Day“ geladen. Vertreter aller 14 DEL-Klubs waren gekommen, um sich vor dem Saisonstart am Freitag den Reportern und Kamerateams zu präsentieren. Kreis genoss den Tag mit vielen alten Bekannten sichtlich. Was auch daran gelegen haben mag, dass die DEG parallel verkündete, seinen 2020 auslaufenden Vertrag vorzeitig bis 2022 zu verlängern.
Das ist für alle Beteiligten ein sinnvolles Geschäft. Kreis, 60, hat für mindestens drei Jahre ein festes Gehalt, die DEG bindet einen Mann an sich, der laut Manager Niki Mondt „sowohl fachlich als auch menschlich ein hervorragender Trainer“ ist. Geschäftsführer Stefan Adam zählt Kreis in einer Vereinsmitteilung sogar „sowohl national als auch international zu den absoluten Top-Trainern“.
Das ist vielleicht etwas viel des Guten. Zwar kann der Sohn deutscher Auswanderer nach Kanada, der mit 19 zurück ins Land seiner Vorfahren kam, auf eine beeindruckende Karriere in Deutschland und vor allem in der Schweiz blicken, „aber ich bin kein Typ, der sich überschätzt“. Soll heißen: Die DEG als Team an der Schwelle zwischen oberem und mittlerem Drittel der Liga ist für ihn genau richtig. Das letzte Vertragsjahr auslaufen lassen und auf Angebote besser zahlender Klubs warten? Nicht sein Ding. „Das Gras ist nicht immer woanders grüner, ich arbeite sehr gerne in Düsseldorf, ich arbeite sehr gerne mit der Sportlichen Leitung, mit dem Trainerstaff und der Mannschaft.“
Diese Mannschaft weckte er in der Vorsaison nach zwei Jahren im Tabellenkeller auf und führte sie ins Viertelfinale. Zudem war Kreis abseits des Eises stets „ein positives und kommunikationsstarkes Aushängeschild“, wie es Adam ausdrückte. Das ist keinesfalls zu viel des Guten. Kaum einer ist in der Eishockey-Szene so beliebt wie Kreis. Höflich, verbindlich, eloquent, durchaus witzig — einen besseren Repräsentanten kann sich die DEG kaum wünschen. Dennoch: Gemessen wird er allein am Erfolg. Das weiß er selbst am besten: Ab Freitag geht es nicht um gutes Benehmen, sondern um Punkte.