Vor dem letzten DEL-Wochenende Mit DEG-Eishockey aus der Schwächephase
Düsseldorf · Ausgerechnet in der entscheidenden Phase suchen die Düsseldorfer Eishockey-Profi ihre Form. Philip Gogulla hat allerdings eine Idee, wie es gegen Krefeld und in Berlin klappen soll.
Am Tag danach musste niemand aufs Eis. Zumindest nicht, um ernsthaft Eishockey zu spielen. Stattdessen stand für die DEG-Profis nach der Derbyniederlage gegen die Kölner Haie ein Videodreh auf dem Programm, vor und in den Play-offs braucht es schließlich ein paar neue Filmchen für Internet und Videowürfel.
Eine „gelungene Abwechselung“ zum Trainingsalltag sei das gewesen, sagte Kapitän Alexander Barta, der allerdings nicht den Anschein erweckte, keine Lust mehr auf Eishockey zu haben. Nach dem 3:4 nach Penaltyschießen am Dienstagabend kann das nächste Spiel wahrscheinlich gar nicht früh genug kommen. Und das kommt auch gleich: Am Freitagabend (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) sind die Krefeld Pinguine im Dome zu Gast.
Läuft alles nach Plan, kann die DEG danach das feiern, was sie eigentlich schon am Dienstag erreichen wollte: den Einzug ins Viertelfinale der Deutschen Eishockey Liga. Dazu würde bereits ein Punkt reichen, weil die Teams auf den Plätzen sechs (Ingolstadt) und sieben (Straubing) am letzten Spieltag gegeneinander spielen.
Nur ein glatter Sieg aus den vergangenen 14 Spielen
Aber natürlich will die DEG gegen Krefeld mehr. Dominant auftreten, klar gewinnen. Und das nicht bloß, weil der KEV nach einem beispiellosen Einbruch in den vergangenen Monaten erneut die Play-offs verpasst hat und durchaus schlagbar sein sollte. Sondern vor allem, weil eben jene Monate auch bei der DEG nicht ausschließlich von Freude geprägt waren.
Aus den vergangenen 14 Spielen gab es nur einen glatten Sieg. In der Formtabelle ist die DEG nur auf Platz zwölf zu finden. Also sagt Philip Gogulla: „Es geht für uns einfach darum, ein Spiel über 60 Minuten zu gewinnen.“ Das wäre auch gegen Köln möglich gewesen. Immerhin führte die DEG in einem starken Mittelabschnitt 3:1, aber dann hätte die Mannschaft „Minuten gepennt und den Sieg hergeschenkt“, wie Gogulla sagte. Nun fordert er für das Krefeldspiel: „Wir müssen wieder 60 Minuten DEG-Eishockey zeigen.“
Zwei Zwei-Tore-Führungen verspielt
Was dieses DEG-Eishockey ist, das hat Trainer Harold Kreis am Montag noch mal gesagt: All den offensiven Feingeistern zum Trotz, denke er bei seinem Team nicht zuerst an Technik oder irgendwelche Kabinettstückchen, sondern an einfaches Spiel und Einsatz. Also an die Qualitäten, die in den letzten Wochen vor und besonders in den Play-offs am meisten benötigt werden. Zuletzt sei das weniger zu sehen gewesen, oder zumindest nicht durchgängig: Prompt gab die DEG in aufeinanderfolgenden Spielen jeweils Zwei-Tore-Führungen aus der Hand: 2:3 nach 2:0 in Nürnberg, 3:4 nach 3:1 gegen Köln.
Findet die DEG nun am letzten Wochenende vor den Play-offs aus ihrer „kleinen Schwächephase“ (Barta) heraus, hätte das den schönen Nebeneffekt, dass sie in der Tabelle noch klettern kann. Am besten auf Rang drei, was die Chancen erhöhen würde, nächste Saison in der Champions League zu spielen. Aber mindestens auf Rang vier, um im Viertelfinale Heimrecht zu haben.
Heimrecht im Viertelfinale wäre finanziell wichtig
Möglich ist das, die Rückstände auf den Dritten (Augsburg, zwei Punkte) und den Vierten (Köln, ein Punkt) sind überschaubar. Zudem müssen beide Konkurrenten noch gegen Tabellenführer Mannheim ran. Die DEG spielt neben Krefeld noch am Sonntag in Berlin.
Zwar sagen die Spieler, dass es sportlich keinen Unterschied machen würde, ob sie in den Play-offs zu Hause oder auswärts starten und ein mögliches siebtes Spiel daheim hätten. Aber für den Verein ist das sehr wohl bedeutend, ein volles Heimspiel mehr macht sich ganz gut auf dem nicht ganz so prall gefüllten Konto. Und die Filmchen vom Mittwochmittag sollen ja möglichst oft gezeigt werden.