Deutsche Eishockey Liga DEG verzweifelt am Straubinger Bollwerk

Düsseldorf · Bei der unnötigen 1:3-Niederlage lässt die DEG vieles vermissen. Trainer Kreis ist wenig begeistert. Jegliche Effizienz hat gefehlt.

Die Spieler der Düsseldorfer EG hatten große Probleme, sich im Zweikampf gegen die engagierten Straubinger durchzusetzen. Hier versucht es Kenny Olimb (r.) gegen Marco Pfleger.

Foto: Ja/Birgit Haefner

Als der Puck zum letzten Mal an diesem Abend ins Tor rutschte, herrschte Aufbruchstimmung. Es dauerte keine Minute, da hatte sich mindestens die Hälfte der Zuschauer aus dem Rather Dome verabschiedet. Weil die DEG kurz vor Schluss mit 1:3 gegen die Straubing Tigers zurücklag und jeder wusste, dass das nichts mehr gibt. Am Ende stand die erste glatte Heimniederlage der Saison, weswegen die DEG nach 21 Spielen auf Platz vier der Deutschen Eishockey Liga abrutschte.

Richtige Stimmung wollte allerdings auch vorher nicht aufkommen. Das ist meistens so, wenn ein Spiel am ungeliebten Sonntagabend um 19 Uhr ansteht, der auch dieses Mal zahlreiche potenzielle Zuschauer vom Besuch abhielt – insgesamt waren nur 5521 gekommen, Minusrekord in dieser Saison. Entsprechend wenig halten auch die Vereine vom späten Bully, doch der Wunsch des TV-Partners Telekomsport nach einem zerstückelten Spieltag ist der Liga Befehl. Zumindest die DEG-Fans hinter dem Tor protestierten am Sonntag mit Spruchbändern dagegen.

Der zweite Grund für die maue Stimmung war das Geschehen auf dem Eis. Das grundsätzliche Bemühen war der DEG zwar nicht abzusprechen, aber irgendwie fehlte der letzte Biss. „Wir können unser Spiel nicht ohne hundertprozentigen emotionalen Einsatz spielen“, sagte Trainer Harold Kreis. Was natürlich heißen sollte, dass sein Team nicht genug gearbeitet hatte. Nichts ärgert Trainer bekanntlich mehr.

In der Offensive fehlt die Durchschlagskraft

Hinzu kamen ein wenig Pech und viele Ungenauigkeiten, die Chancen gar nicht erst entstehen ließen. Besonders in Überzahl fiel den Düsseldorfern kaum etwas ein. Sieben Mal war die DEG im Powerplay, sieben Mal blieb sie torlos. Was die Zahl der missglückten Überzahlversuche auf 18 am Stück steigerte.

Dass auch bei Fünf-gegen-Fünf nicht viel Aufregendes passierte, ging auf das Konto der Straubinger, deren Auftritt mit bieder noch wohlwollend umschrieben wäre. Fürs Spiel taten sie gar nichts, meist stellten sie sich hinten rein und griffen vor der Mittellinie nicht mal an. Und wenn sie den Puck in ihrem eigenen Drittel erkämpften, spielten sie ihn ebenso humorlos wie hoch raus. An Konter oder sonstige Angriffe verschwendeten sie spätestens ab dem Mitteldrittel nicht mal mehr Gedanken.

Erlauben konnten sie sich das, weil sie mit zwei ihrer ersten vier Schüsse getroffen hatten und lange Zeit 2:0 führten. Dass das Schussverhältnis am Ende 36:16 für die DEG lautete, interessierte die Gäste überhaupt nicht. „Als gute Mannschaft muss man auch dann Lösungen finden. Teilweise haben wir gute Lösungen gefunden, aber leider hat die Durchschlagskraft bis zum Ende hier und da gefehlt“, sagte DEG-Verteidiger Patrick Köppchen, der am Dienstagabend (19.30 Uhr/WZ-Liveticker) in Bremerhaven sein 1000. Spiel erleben wird. Am Sonntag verkürzte Braden Pimm zumindest noch. Ehe die Gäste in der Schlussminute zum 3:1 ins leere Tor trafen – kurz drauf war die Halle leer.