DEG verliert erneut Keine Leichtigkeit, keine Punkte

Düsseldorf · Das 1:3 gegen Nürnberg ist die vierte Heimniederlage in Folge für die DEG. Nicht mal 5000 Zuschauer sehen das Spiel im Rather Dome.

Manuel Strodel und Alexandre Picard im Zweikampf mit Nürnbergs Doppeltorschütze Leo Pföderl.

Foto: Birgit Haefner

Hätten Eishockeytrainer pro Spiel einen Wunsch frei, sie würden sich mit ziemlicher Sicherheit jedes Mal eine Fünf-gegen-Drei-Überzahl wählen. Und dennoch dürfte sich Harold Kreis am Mittwochabend nachträglich gewünscht haben, seine Mannen hätten eben jene Großchance nicht gehabt. Denn als die DEG im zweiten Drittel fast 90 Sekunden lang mit zwei Spielern mehr auf dem Eis versuchte, ein Tor gegen die Nürnberg Ice Tigers zu erzählen, scheiterte sie so kläglich, dass ihr kompletter Schwung weg war.

Das war nach einhelliger Meinung der Hauptgrund dafür, dass die DEG letztlich 1:3 (0:0, 0:1, 1:2) verlor und damit die vierte Heimniederlage in Folge kassierte. Trotzdem steht sie nach ihrem 41. Saisonspiel weiterhin auf Rang drei der Deutschen Eishockey Liga.

In den vergangenen Jahren wäre so eine Niederlage gegen Nürnberg keine Überraschung gewesen, doch in dieser Spielzeit hat das Duell neue Vorzeichen. Aus der Platz-elf-DEG ist ein Spitzenteam geworden, aus dem Titelkandidaten Nürnberg ein Team, die sich Sorgen machen muss, überhaupt die Play-offs zu erreichen.

Nürnbergs Torhüter ist der überragende Mann auf dem Eis

Nun war die Laune aber auch bei der DEG zuletzt alles andere als blendend. Eine merkwürdige Heimmisere macht es möglich, vor allem die vergangenen beiden Niederlagen gegen Straubing und Schwenningen taten weh. Nach der jüngsten Pleite am Sonntag ließ Trainer Kreis die Mannschaft erst mal in Ruhe, Kapitän Alexander Barta sprach zu den Kollegen.

 Das schien zu Beginn zu fruchten. Zwar brannte die DEG kein Feuerwerk ab, stand defensiv aber wieder sicherer. Ab dem zweiten Durchgang wurden auch die Chancen mehr, doch wie bereits in den vergangenen Spielen rannten die Düsseldorfer in einen heißen Torhüter. Der am Mittwoch hieß Andreas Jenike und durfte am Ende auf 36 Paraden zurückblicken.

Nicht umsonst sah Trainer Martin Jiranek den Grund für den Sieg im Dreiklang aus „Torhüter, Scheibenglück und hartem Kampf“. Das war nicht falsch, die ersten beiden Gästetreffer durch Nationalstürmer Leo Pföderl waren alles andere als herausgespielt, und dennoch nahmen die Nürnberger die Punkte verdient mit, weil sie in den entscheidenden Momenten zielstrebiger wirkten. 

„Uns fehlt gerade die Leichtigkeit“, sagte DEG-Verteidiger Patrick Köppchen hinterher. Derzeit wirkt bei der DEG alles verkrampft, nichts fällt ihr mehr zu, zudem trifft sie häufig falsche Entscheidungen. So kam nach dem Anschlusstor durch Ken-André Olimb keine echte Hoffnung auf, dass noch etwas möglich sei. Die lediglich 4534 Zuschauer, Minusrekord in dieser Saison, sahen dem Treiben eher teilnahmslos zu. Das 1:3 nach einem Wechselfehler interssierte kaum noch. Die DEG steckt in ihrer ersten Krise der Saison.