Eishockey DEG: Siegesserie reißt gegen Ingolstadt

Düsseldorf · Nach sieben Siegen am Stück verlieren die Düsseldorfer Eishockeyprofis mal wieder. Gegen den ERC Ingolstadt heißt es 1:2 nach Penaltyschießen.

 DEG-Verteidiger Bernhard Ebner gegen Ingolstadts Darin Olver.

DEG-Verteidiger Bernhard Ebner gegen Ingolstadts Darin Olver.

Foto: Birgit Häfner

Seit mehr als 40 Jahren wird in Düsseldorf zum Altbierlied geschunkelt, und fast ebenso lange läuft es vor den Heimspielen der DEG über die Stadionboxen. Mittlerweile muss das Spiel zwar schon ein besonderes sein, damit wie früher an der Brehmstraße die ganze Halle mit einstimmt. Aber so leise wie am Donnerstagabend vor der Begegnung mit dem ERC Ingolstadt wurde es lange nicht mehr gesungen. Der Grund waren die gerade mal 4985 Zuschauer, die sich im Dome verloren hatten. Der Spieltermin am unbeliebten Donnerstag machte es möglich. Nicht mal die Erfolgsserie von sieben Siegen am Stück konnte daran etwas ändern.

Viel lauter wurde es zunächst auch während des Spiels nicht. Weil es lange Zeit kaum Höhepunkte gab, die den DEG-Fans sonderlich gefallen hätten. Passend zum schlechtesten Saisonbesuch schoss die DEG so selten wie nie zuvor in dieser Spielzeit auf das gegnerische Tor (18). Nach zwei Dritteln hatten die Statistiker sogar nur ganze zehn Versuche gezählt, ein normaler Wert wäre das Doppelte gewesen. Und auch wenn die Ingolstädter ebenfalls alles andere als einen Sturmlauf zeigten, führten sie verdient mit 1:0 und hatten gleich mehrere Chancen auf das 2:0. Das Publikum wurde immer leiser.

Doch wenn die DEG in dieser Saison eins hat, dann ist es Charakter. Bereits an den ersten neun Spieltagen hatte sie viermal einen Rückstand in einen Sieg verwandelt. Und auch am Donnerstag kam sie zurück, Max Kammerer erzielte Anfang des letzten Drittels in Überzahl das 1:1. Dennoch jubelten am Ende die Gäste, die DEG verlor mit 1:2 (0:1, 0:0, 1:0, 0:0, 0:1) nach Penaltyschießen. „Wir haben die ersten beiden Drittel gar nicht gut gespielt. Ingolstadt war uns da überlegen. Im letzten Drittel haben wir uns dann glücklicherweise zurück gekämpft und das Tor hat uns nochmal Aufschwung gegeben. Im Großen und Ganzen war die Leistung heute zu schwach, um drei Punkte gegen Ingolstadt mitzunehmen“, sagte Kammerer hinterher bei „Magentasport“.

DEG verpasst Sprung auf Platz zwei

Die schöne Siegesserie ist nun erst mal vorbei, gleichzeitig verpassten es die Düsseldorfer, auf Platz zwei der Deutschen Eishockey Liga zu springen. Zudem hat Bremerhaven am Freitag, wenn die übrigen Partien des zehnten Spieltags anstehen, die Chance, der DEG Platz vier streitig zu machen.

Die Tabelle interessiert nach nicht mal einem Viertel der Saison natürlich weniger. Im Herbst geht es erst mal darum, sich zu finden. Das haben Düsseldorfer und Ingolstädter schon ganz gut hinbekommen. Was vor allem an den jüngsten Serien zu sehen war — auch die Oberbayern hatten zuletzt dreimal in Folge gewonnen.

Ein Spektakel war das Spiel nun dennoch nicht. Weil es von zwei Abwehrreihen geprägt war, die kaum Fehler machten. Zudem taten die Gäste der DEG nicht den Gefallen, voll draufzugehen. Stattdessen stellten sie die Passwege der Düsseldorfer Verteidiger ins Mitteleis so geschickt zu, dass die DEG ihr gefürchtetes Tempospiel nicht aufziehen konnte. Und darüber hinaus fiel ihr nicht viel ein.

Drittes Spiel in Folge ohne Tor bei Fünf-gegen-Fünf

Chancen gab es entsprechend selten. Zunächst auch für die Gäste nicht. Erst im zweiten Abschnitt, als sich bei der DEG die Fehler häuften, wurde es immer mal wieder gefährlich vor dem Tor von Mathias Niederberger, der zweimal Glück hatte, als Pfosten und Latte für ihn retteten. So fiel das Tor im letzten Drittel auf der anderen Seite — wieder mal in Überzahl. Einerseits erfreulich für Trainer Harold Kreis, weil seine Powerplay-Formation bereits glänzend in Form ist. Andererseits ärgerlich, weil es das dritte Spiel in Folge für die DEG ohne einen Treffer bei Fünf-gegen-Fünf war.

Weil danach nichts mehr passierte, ging es mal wieder in die Verlängerung, zum fünften Mal in der noch jungen Saison. In der hätte Reid Gardiner schnell alles klarmachen können, als er nach 34 Sekunden alleine aufs Tor zulief, aber nur den Pfosten traf. Im Penaltyschießen machten es Jerome Flaake und Max Kammerer besser, doch weil die Ingolstädter dreimal trafen, nahmen sie den Extrapunkt mit.