Heißer Frühling für Dietrich

Trotz seiner Größe von nur 1,78 Meter ist DEG-Verteidiger Robert Dietrich schon ein wichtiger Nationalspieler im deutschen Team.

Mit 2:0 gewann die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft am Donnerstag sensationell bei der Weltmeisterschaft in Russland gegen Tschechien. Die Spieler des elfmaligen Weltmeisters fanden dabei einfach keine Lücke in der guten deutschen Abwehr, in der insbesondere Robert Dietrich auf sich aufmerksam macht. Er ist die Überraschung der Saison. Nicht nur bei der Düsseldorfer EG, sondern auch in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) und jetzt sogar im Nationalteam.

Der Weg ging für den 20-jährigen Verteidiger in den vergangenen zehn Monaten steil bergauf. Erst vor Jahresfrist schaffte der in Ordschonikidse in Kasachstan geborene Dietrich mit den Straubing Tigers den Aufstieg in die DEL. An ein festes Engagement in der höchsten deutschen Spielklasse konnte er damals noch nicht glauben, obwohl er schon eine Förderlizenz bei der Düsseldorfer EG besaß, die ihn bei den Niederbayern "parkten", um seine Entwicklung zu unterstützen. Manager Lance Nethery war damals beeindruckt und holte den laufstarken Abwehrspieler in den Kader der DEG, und ehe sich beide versahen, gehörte Robert Dietrich zum Stammpersonal.

Das Frühlingsmärchen für Robert Dietrich ging trotz des Saison-Aus der DEG im Play-off-Halbfinale gegen die Nürnberg Ice Tigers weiter. Anstatt wie viele Mannschaftskollegen in den Urlaub zu fahren, wurde er von Bundestrainer Uwe Krupp in den vorläufigen WM-Kader berufen.

Dietrich dachte nur an ein kurzes Gastspiel in der Vorbereitung und rechnete damit, vom Bundestrainer wieder aussortiert zu werden. Doch plötzlich gehörte er zum Aufgebot für die WM als jüngster und mit nur 1,78 Meter auch kleinster Verteidiger im Team. "Das ist ein Hammer, dass ich mitfahren konnte." In der Abwehr habe er wie jeder andere den gleichen Job zu erfüllen. Auch in Über- und Unterzahl kommt der 20-Jährige zum Einsatz und genießt mit seiner Konstanz das Vertrauen des Trainers. "Wir müssen bei einem solchen Turnier mit acht Verteidigern spielen", sagt Dietrich.

Von Moskau selbst ist der Youngster, der mit dem Team bereits den Roten Platz besucht hat, sichtlich beeindruckt. "Das ist eine riesengroße Stadt, ein Wahnsinn, eine Erfahrung wert." Erfahren konnten die deutschen Spieler dabei rasch, dass in der russischen Metropole das landesübliche Warten auch für die DEB-Auswahl gilt, wenn man sich trotz einer Polizeieskorte eine Stunde lang durch den dichten Verkehr zur Halle mühen muss.

In seiner Sportart weiß Dietrich, woran er noch zu arbeiten hat. Dem Höhenflug ins National-Team wird sein zweites DEL-Jahr folgen. Robert Dietrich glaubt, dass das nicht so einfach werden könnte. "Viele Spieler sagen das. Ich will aber vermeiden, dass das bei mir zutrifft und viel spielen. Das ist das Wichtigste."