Düsseldorfer EG Ryan McKiernan: Der viersprachige Offensiv-Verteidiger der DEG

McKiernan soll bei der DEG für mehr Gefahr von der blauen Linie sorgen.

McKiernan soll bei der DEG für mehr Gefahr von der blauen Linie sorgen.

Foto: HORSTMUELLER GmbH (homue)

Düsseldorf. Vielseitig auf dem Eis und viersprachig abseits seines regulären Arbeitsplatzes — Ryan McKiernan ist zweifellos eines der interessantesten neuen Gesichter bei der Düsseldorfer EG. „Ich spreche Englisch, Französisch, Deutsch und ein bisschen Schwedisch. Mit Calle Ridderwall und Fredrik Pettersson Wentzel werde ich mein Schwedisch wieder ein bisschen auffrischen können“, erzählt der neue Verteidiger der Düsseldorfer EG in seinem ersten Interview nach einem Training an der Brehmstraße. Das gibt der der 29-Jährige, der zuletzt in Österreich spielte, in zwei Sprachen: Deutsch und Englisch. Doch ab und an verzieht er dabei kurz die Miene: „Können Sie das wiederholen“, fragt er mit einem Lachen, wenn die Reporter mal wieder zu schnell gesprochen haben.

Auf der Geschäftsstelle nebenan wünschen sie sich von der Defensive in dieser Saison mehr physische Stärke und Gefahr von der blauen Linie. Wie sehr es vor allem an letzterem mangelte, belegt ein Blick in die Statistik: Vergangene Saison erzielte die DEG in 52 Spielen 133 Tore, nur 13 davon durch Verteidiger. McKiernan soll dabei helfen, das zu ändern. Vergangene Saison in Wien erzielte er 17 Tore. „Am besten bin ich, wenn ich aggressiv spielen kann. Das physische Spiel liegt mir. Als Verteidiger denke ich zunächst natürlich defensiv. Aber ich werde mich entsprechend in der Offensive einbringen“, verspricht der US-Amerikaner mit irischen Wurzeln.

Wer sich mit McKiernan unterhält, der trifft auf einen erfrischend offenen und sympathischen Profi, der Nordamerika vor vier Jahren verließ, um sein Glück fortan in Europa zu finden. Über AIK in Schweden und Villach (Österreich) führte ihn sein Weg nach Wien und jetzt eben in die Deutsche Eishockey Liga . „Aus kultureller Sicht ist die Umstellung von Österreich nach Deutschland bestimmt etwas einfacher für mich“, sagt der in White Plains (New York) geborene Verteidiger, der keine Anpassungsprobleme erwartet.

Bei den Rot-Gelben trägt er künftig die „58“. Auf den ersten Blick eine eher ungewöhnliche Rückennummer. „Ich habe immer zu Kris Letang (dreimaliger Stanley-Cup-Sieger mit Pittsburgh, Anm. d. Red.) aufgeschaut. Er trägt die 58, und ich hatte in der Vergangenheit damit Erfolg. Eine Rückennummer wird schnell Teil deiner Eishockey-Identität. Deshalb habe ich sie bei der DEG wieder gewählt.“

Während sich die meisten Teamkollegen mit Zielen eher zurückhalten, wagt sich McKiernan mehr aus der Deckung, auch wenn er nicht von den Top-Sechs spricht: „Wir werden uns nicht nur durch Talent auszeichnen, sondern durch eine gute Team-Chemie. Das ist mir schnell klar geworden. Vielleicht entwickelt sich hier etwas Besonderes.“

Seine Freizeit hat McKiernan in Österreich oft in Café-Häusern verbracht. Solche wird er in Düsseldorf nicht finden. „Aber ich kenne die Altstadt und die Königsallee bereits.“ Und ab September sollen die gegnerischen Stürmer ihn kennenlernen. Den viersprachigen, robusten Verteidiger.