Neuer DEG-Torwart Pantkowski Der Bruder ebnete den Weg zur DEG

Eishockey Mirko Pantkowski war schon als Kind vom Eishockey in Düsseldorf begeistert. Jetzt verlässt der 21 Jahre alte Torhüter die Adler Mannheim und kommt zur DEG, weil der Meister ihm keine Chance geben wollte.

Mirko Pantkowsk im Trikot der Nationalmannschaft bei den Testspielen der Perspektivteams in der Schweiz in diesem Februar.

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Die Entscheidung reifte im vergangenen Dezember. Mirko Pantkowski kurierte gerade eine Verletzung am Handgelenk aus und hatte Zeit zum Nachdenken. Über Eishockey. Und seine Karriere. Sein Berater hatte ihm vom Interesse der Düsseldorfer EG erzählt — und am Ende musste der Torhüter der Adler Mannheim nicht lange überlegen. „Als die Verpflichtung von Felix Brückmann aus Wolfsburg klar war, da musste ich handeln. Ich war mit meiner Förderlizenz bei den Heilbronner Falken Stammtorwart in der DEL2 und habe dort gezeigt, dass ich für den nächsten Schritt bereit bin. Dank an die Adler, dass sie mich aus dem Vertrag gelassen haben.“

Bis 2021 lief Pantkowskis Kontrakt beim Meister, bei der DEG unterschrieb er bis 2022. Das frühe Interesse belegt im Nachhinein, wie früh die DEG sich auf einen möglichen Abgang von Mathias Niederberger (spielt ab Sommer bei den Eisbären Berlin) vorbereitete. Anfang Mai nun wird Pantkowski bei den Rot-Gelben zu den ersten Trocken-Trainingseinheiten erwartet, sofern es die Corona-Krise zulässt. Die hat den 21-Jährigen die Play-offs der DEL2 gekostet. „Wir hatten uns im Viertelfinale gegen Bad Tölz gute Chancen ausgerechnet“, sagt Pantkowski.

Stattdessen ist er vorerst in seine Heimatstadt Kassel zurückgekehrt. Dort wurde ihm durch die Geburt in der Nähe der Eissporthalle am Auestadion der Puck quasi in die Wiege gelegt, aktuell aber muss er sich die Zeit mit der Tochter seines Bruders vertreiben. „Es ist natürlich blöde, dass ich mit der Kleinen nicht auf den Spielplatz gehen kann“, sagt Pantkowski im Gespräch mit unserer Zeitung. Bei schönem Wetter werden Spaziergänge unternommen und danach mit Bruder Jan lecker gekocht. Dann wird auch über die DEG gesprochen. Schließlich war der große Bruder ein Grund für Mirkos Entscheidung pro Düsseldorf

Von 2009 bis 2011 spielte der heute 27-Jährige zusammen mit Mathias Niederberger, Daniel Fischbuch sowie Manuel Strodel im DNL-Team der Düsseldorfer EG. Knieprobleme und eine Gehirnerschütterung verhinderten jedoch schon sehr früh eine Karriere als Profi, heute arbeitet Jan Pantkowski als Nachwuchs-Trainer bei der EJ Kassel. „Ich war seinerzeit oft in Düsseldorf und habe meinem Bruder bei den Spielen an der Brehmstraße zugesehen. 2010 ist er ja sogar Vizemeister geworden, insgesamt waren es zwei tolle Jahre. Ich habe damals sofort gespürt, dass die DEG ein echter Traditionsverein ist“, erklärt Mirko Pantkowski.

Mit Hendrik Hane (19) wird er in der nächsten Saison das jüngste Torhüter-Duo der DEL bilden. Ausgerechnet bei dem Team, das in der aktuellen Saison vor allem von seinem überragenden Torhüter lebte. Ein Risiko? Manager Niki Mondt verneint. Und auch Pantkowski glaubt an sich und seinen zwei Jahre jüngeren Kollegen: „In der Schweiz und in Finnland ist das gang und gäbe. Es wird höchste Zeit, dass jungen Torhütern auch in der DEL Vertrauen geschenkt wird. Die DEG schlägt in dieser Hinsicht mit zwei talentierten deutschen Keepern einen vorbildlichen Weg ein“, meint Pantkowski.

Gleichwohl lässt der Nordhesse keinen Zweifel daran aufkommen, dass er die Nummer eins sein möchte. „Es wird ein offener Konkurrenzkampf, wir werden beide Gas geben. Aber das ist gut so, es beflügelt zur bestmöglichen Leistung und hilft damit am Ende dem ganzen Team.“