Eishockey Ovationen für den DEG-Goalie
Nach dem 2:1-Sieg der DEG bei TPS Turku sind Bobby Goepferts Mitspieler voll des Lobes für den Torwart. Am Sonntag geht es zum Abschluss nach Linz.
Düsseldorf. Die Väter des Erfolges kamen als letztes. Während die Spieler der Düsseldorfer EG nach dem Sieg bei TPS Turku längst im Bus saßen oder davor die letzten Autogrammwünsche erfüllten, kamen Christof Kreutzer und Tobias Abstreiter müde, aber sichtlich zufrieden aus den Katakomben der schmucken HK-Areena vor den Toren der weit weniger schicken finnischen Hafenstadt.
Der Stolz über das rund eine Stunde zuvor Erreichte war den beiden Eishockey-Trainern schon aus einiger Entfernung anzusehen. Schließlich hatte ihre DEG dank einer taktisch wie spielerisch glänzenden Defensivleistung 2:1 nach Penaltyschießen beim elffachen finnischen Meister gewonnen und sich vorzeitig für die K.o.-Phase der Champions League qualifiziert. „Ich fand, dass wir von Anfang an die bessere Mannschaft waren. Wir hatten sehr viele Chancen und haben eine sehr gute Defensive gespielt“, sagte Chefcoach Kreutzer und sprach - natürlich - über den Torwart. Im Gegensatz zu allen anderen aber zunächst nicht über den eigenen, sondern über Teemu Lassila, 2011 mit Finnland Weltmeister und der einzige Grund, warum die DEG das Spiel nicht schon nach 60 Minuten gewonnen hatte. „Der hat sie die ganze Zeit im Spiel gehalten“, sagte Kreutzer über den Mann, der 32 von 33 Düsseldorfer Schüssen entschärft hatte.
Aber natürlich wollte Kreutzer auch über seinen Torwart reden. Schließlich stand Bobby Goepfert in Turku nach seiner fast einjährigen Verletzungspause zum ersten Mal wieder bei einem Pflichtspiel im Kasten und hielt sensationelle 95,45 Prozent der TPS-Schüsse. Darunter ein Penalty. Als er im anschließenden Shootout weitere fünf Versuche der Gastgeber entschärfte, war er endgültig zum Mann des Tages geworden. „Das tut dem Jungen richtig gut. So ein Spiel ist hervorragend für sein Selbstbewusstsein. Das ist das, was wir brauchen“, sagte Kreutzer.
Gar regelrecht ins Schwärmen gerieten Goepferts Vorderleute: Von „unfassbar“ (Tim Conboy) über „sensationell“ (Kurt Davis) und „das freut mich wahnsinnig“ (Bernhard Ebner) bis „er hat acht Monate hart gearbeitet und sich das absolut verdient“ (Rob Collins) war alles dabei. Der Hochgelobte selbst fand den Abend gar nicht so besonders: „Ich wollte einfach so gut spielen, wie ich kann.“, sagte Goepfert, der erst am Sonntag (17 Uhr, live bei Sport 1) in Linz erfährt, wer dann im DEG-Tor steht.
Dass es nach dem Sieg in Turku dort um nichts mehr geht, stört die Düsseldorfer nicht: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen und sehen das Spiel als letzten Härtetest vor dem Ligastart“, sagt Rob Collins. Und auch sein Trainer will „keine Experimente“ in Österreich machen: „Fünf Tage später fängt die DEL an, da dürfen wir uns keinen Schlendrian erlauben“, sagt Kreutzer, dem es zwar besser gefallen hätte, wenn die DEG noch Chancen auf Platz eins der CHL-Gruppe G gehabt hätte. „Aber es gibt Punktprämien, und wir wollen jeden Punkt holen und dem Verein ein bisschen Geld einspielen.“ Zudem reisen erneut weit mehr als 100 DEG-Fans an, die ihrem Team in Turku ein akustisches Heimspiel beschert hatten.