Rivalen stecken in der Krise
Die DEG und die Kölner Haie kassieren vor den Play-offs immer wieder Niederlagen.
Düsseldorf. Zwei Top-Klubs der Deutschen Eishockey Liga (DEL) stecken trotz ihrer auf den ersten Blick guten Platzierungen in der Krise. Nach einem Ausweg wird händeringend gesucht. Bei der Düsseldorfer EG und den Kölner Haien hängt der Haussegen schief. "Für die Leistung gibt es keine Entschuldigung", schimpfte Haie-Sportdirektor Rodion Pauels nach der peinlichen 4:5-Pleite beim Tabellenvorletzten Augsburger Panther, bei der der achtmalige Meister sogar einen 3:0-Vorsprung verspielte. Nach acht Niederlagen in neun Spielen im neuen Jahr kündigte Pauels einen Krisenplan an. Dabei dürfte wohl auch Trainer Doug Mason ein Thema sein. Der Niederländer, der erst vor zweieinhalb Wochen seinen Vertrag bis 2008 verlängerte, wirkt zunehmend ratlos. Nach der Pleite in Augsburg nahm er sich Torwart Adam Hauser als Sündenbock vor. "Es war ein trauriger Abend für die Torhüter", meinte Mason: "Hauser war bei fast allen Schüssen sehr unsicher. In der DEL braucht man aber einen starken Torwart, wenn man Spiele gewinnen will." Noch im vergangenen Jahr war der US-Amerikaner als bester Goalie der DEL wesentlich daran beteiligt gewesen, dass die Kölner zwischenzeitlich bis auf Platz drei kletterten und das Spitzenduo Adler Mannheim und ERC Ingolstadt ernsthaft verfolgten. Nach der Pleitenserie 2007 ist nun nicht nur der Rückstand auf Tabellenführer Mannheim auf 19 Punkte angewachsen. Auch der Abstand zu Rang sieben beträgt nur noch vier Zähler, bei der DEG sind es neun. Sollten die Haie nicht unter die ersten Sechs kommen, müssten sie in die Vor-Play-offs und um die fest eingeplante Viertelfinalteilnahme zittern. "Wir alle stehen jetzt in der Verantwortung, auch der Trainer", sagte Pauels, wollte aber noch nicht über "irgendwelche Konsequenzen" sprechen. Mason hatte derweil noch einen zweiten Schuldigen für die Niederlage ausgemacht: Strafbankkönig Jason Marshall. Der Kanadier, der mit 237 Strafminuten die Liste der "bösen Buben" souverän anführt, handelte sich im zweiten Drittel eine Strafzeit ein, die Augsburg zum 1:3 nutzte. "Da wusste er sich nur durch ein Foul zu helfen", kritisierte Mason. Und Panther-Coach Paulin Bordeleau stellte treffend fest: "Dieses erste Tor war wie ein Schneeball, aus dem eine Lawine wurde." Kurios: Die Augsburger Lawine trat ausgerechnet Travis Brigley mit drei Toren und einer Vorlage los. Der Kanadier hatte mit schwachen Leistungen und Auseinandersetzungen mit den eigenen Fans alle Sympathien verspielt. Während die Kölner Haie die Form des vergangenen Jahres suchen, sind die Mannheimer Adler rechtzeitig zur entscheidenden Saisonphase topfit. "Wir haben in den letzten Tagen hart trainiert und sind jetzt wieder frisch für die Meisterschaft", so Trainer Greg Poss nach dem überzeugenden 6:2 beim Zweiten aus Ingolstadt.