Düsseldorfer EG Saisonstart: Trainer Kreutzer hat die Qual der Wahl
Vor dem heutigen Saisonstart gegen Iserlohn steht der DEG-Coach vor einer ungewohnten Entscheidung. Alle Spieler sind fit, zwei müssen daher auf die Tribüne.
Düsseldorf. Christof Kreutzer ist heiß. Das ist jetzt keine allzu neue Erkenntnis, wer den Trainer der Düsseldorfer EG schon mal während oder nach einem Spiel erlebt hat, der weiß, zu welchen Gefühlsausbrüchen der 49-Jährige in der Lage ist.
Dieser Tage wirkt Kreutzer aber noch ein bisschen heißer als sonst auf ein Spiel seiner Mannen. Schließlich beginnt Freitagabend die neue Saison der Deutschen Eishockey Liga. Was auch bedeutet: Damit endet die ellenlange Vorbereitung, die den Düsseldorfern seit Juli elf Testspiele (acht Siege) und dutzende Trainingseinheiten auf und neben dem Eis beschert hatte. Und dann wäre da noch der Umstand, dass es zum Auftakt ein Heim-Derby gibt. Ab 19.30 Uhr geht es gegen die Iserlohn Roosters.
„Das ist immer hart, wahrscheinlich noch mehr als zuletzt beim Testspiel dort“, sagt der Coach, dessen Team erst vor Wochenfrist gegen denselben Gegner spielte. Und weil das Spiel in die Verlängerung ging, gebe es auch keinen Favoriten. Auch, wenn die DEG das Spiel letztlich mit 2:1 für sich entschieden hatte.
Vergangene Saison gehörten beide Teams zu den positiven Überraschungen der DEL. Beiden wurde vorher nicht viel zugetraut, beide qualifizierten sich direkt für die Play-offs. Und auch wenn dort — ebenfalls für beide — recht schnell Schluss war, wird die Saison 2015/2016 im Ordner mit den gelungenen Spielzeiten in den jeweiligen Vereinsarchiven gelandet sein.
Dass die Fans deswegen erwarten, es ginge genauso weiter, wollen beide Teams vermeiden. Und drückten in den vergangenen Wochen daher gehörig auf die Euphoriebremse. Was allerdings mehr als Tiefstapelei war, beide hatten im Sommer herbe Verluste hinzunehmen: Die Iserlohner verließen Leistungsträger wie Kapitän Mike York, Nick Petersen, Colten Teubert oder Kevin Lavallèe, die DEG muss nun auf die Dienste von Topstürmer Ken-André Olimb verzichten.
Schlecht gelaunt ist dennoch niemand bei den Rot-Gelben. Weil es nur vier Zugänge gab, ist das Team eingespielter denn je. Und außerdem sind erstmals seit Jahren alle Stammspieler fit. Kreutzer steht vor der Qual der Wahl, zwei Spieler auf die Tribüne setzen zu müssen. Auch, weil Jungspund Max Kammerer (19) während der Vorbereitung so aufdrehte, dass er eben nicht zum Kooperationspartner in die 2. Liga muss. „Wir können nicht einfach sagen, der Max ist noch jung, der spielt einfach in Bad Nauheim. Den musst du spielen lassen.“