Düsseldorfer EG Wiedersehen mit Beigeschmack

Die Nürnberg Ice Tigers kommen heute mit Ex-DEG-Torwart Tyler Beskorowany in den Dome.

DEG-Trainer Christof Kreutzer.

Foto: HORSTMUELLER GmbH

Düsseldorf. Ob sie sich über den Weg laufen werden, ist noch nicht klar. Und wie sie dann miteinander umgehen würden, ebenfalls nicht. Nur eines steht fest: Dass Trainer Christof Kreutzer vor dem heutigen (19.30 Uhr) Spiel seiner Düsseldorfer EG gegen die Nürnberg Ice Tigers sicher nicht nach seinem Ex-Torwart Tyler Beskorowany suchen wird. „Ich spreche mit gegnerischen Spielern nie vor dem Spiel“, sagt Kreutzer, der wohl eh nicht so recht wüsste, was er dem 25-Jährigen überhaupt sagen sollte.

Geht es nach Kreutzer, hat er in letzter Zeit ohnehin genug über den Mann gesagt, der seine Premieren-Saison als Chefcoach in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) so erfolgreich werden ließ. Dass er trotzdem nicht mehr besonders viel für den Kanadier übrig hat, ist kein Geheimnis. Zu enttäuscht ist Kreutzer vom „DEL-Torwart des Jahres“, weil der es nach seiner Fabelsaison in Düsseldorf in der NHL versuchen wollte, aber nach nur drei Monaten aufgab und nun in Nürnberg anheuerte.

Heute kommt er also zurück in den Rather Dome. Und freut sich drauf. „Da gibt es unglaubliche Leute, die meine Frau und mich wie ihre eigene Familie behandelt haben“, sagte er der „NRZ“. Noch mehr Freude dürfte ihm die eigene Leistung bereiten. In den ersten beiden Spielen für die Franken kassierte Beskorowany 0,96 Tore im Schnitt und wehrte sensationelle 97 Prozent der Schüsse ab.

Trotzdem sagt Kreutzer: „Ich bin mit unseren Torhütern mehr als zufrieden. Wenn ich die Konstellation sehe, sind wir dieses Jahr besser besetzt. Aber das hat nichts mit Tyler zu tun.“ Sondern vielmehr mit dem überragenden Mathias Niederberger, der mit nur zwei Gegentoren im Schnitt und einer Fangquote von 93,5 Prozent derzeit zu den besten Goalies der DEL gehört.

Genau so einen brauchen die Düsseldorfer heute. Schließlich kommt das gefährlichste Auswärtsteam der Liga. Neun Siege holten die Nürnberger bei ihren zwölf Spielen in der Fremde. Erst am Sonntag siegten sie beim Meister aus Mannheim. „Nürnberg ist sehr kompakt in der neutralen Zone. Die machen sie sehr eng, das macht es schwer für jeden, da durchzukommen“, sagt Co-Trainer Tobias Abstreiter und warnt vor Scheibenverlusten und Gegenstößen der erfahrenen Franken, deren Kader auf 2672 NHL-Spiele zurückblicken können.

Mehr als 900 davon hat Dany Heatley bestritten und dabei fast 400 Tore erzielt. Und auch in der neuen Heimat ist 34-Jährige gut unterwegs. Neun Tore hat der Olympiasieger in 18 Spielen gesammelt. „Sein Raum sind die zwei, drei Meter ums Tor herum. Da findet er freie Scheiben, Nachschüsse und Schüsse zum Abfälschen“, sagt Abstreiter.

Doch Kreutzer hat vor Heatley ebenso wenig Angst wie vor Beskorowany. Immerhin habe die DEG 11 000 Fans hinter sich und „den Rückenwind von vier Siegen in Folge“.