Neuer Vertrag rettet deutsches Eishockey

Berlin (dpa) - Nach monatelangem Ringen haben Verband und Liga einen Kompromiss gefunden und damit dem deutschen Eishockey ein Schreckensszenario erspart.

Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) und die Deutsche Eishockey Liga (DEL) einigten sich auf einen neuen Kooperationsvertrag, der die Grundlagen der Zusammenarbeit regelt. Damit ist der drohende Ausschluss aus allen internationalen Wettbewerben abgewendet. Einer der Kernpunkte des Vertrags: Bis zum Jahr 2018 wird es weiter keinen sportlichen Auf- und Absteiger in die deutsche Eliteliga geben.

„Wir haben zwar eine generelle Einigung erzielt, dennoch ist es schade, dass der Weg für die Zweitligisten nicht gangbar war. Wir hätten eine Verzahnung erreichen können, aber die Bedingungen wurden von der ESBG nicht akzeptiert“, sagte DEB-Präsident Uwe Harnos nach dem Tauziehen. Die Zweitliga-Betriebsgesellschaft ESBG entschied sich gegen vorgeschlagene Relegations-Play-Offs und eine Beteiligung am Kooperationsvertrag.

Für die Nationalmannschaft gibt es ein ganz neues Konstrukt. Sie wird sportlich und wirtschaftlich in eine neue, von DEB und DEL paritätisch geführte Organisation überführt. Details sollen in der kommenden Woche bekanntgegeben werden. „Ich bin sehr zufrieden, dass es zu dieser Lösung gekommen ist“, kommentierte der DEL-Aufsichtsratsvorsitzende Jürgen Arnold das neue Kooperationsmodell. Auch die Geldströme zwischen Verband und Liga werden in dem Abkommen neu geregelt.

Der bisherige Grundlagenvertrag war am 30. April dieses Jahres ausgelaufen - seither lief der Poker. Der DEL drohte der Status einer „wilden Liga“ und damit der Ausschluss von jedem internationalen Spielbetrieb. Zum anderem hätte für die Liga keine Verpflichtung mehr bestanden, Nationalspieler für Auswahlpartien zur Verfügung zu stellen. Nun bekommt die Liga mehr Mitspracherecht bei der Nationalmannschaft. Einen neuen Namen hat das Auswahl-Konstrukt noch nicht.

„Der gemeinsame Weg bei der Nationalmannschaft macht zwingend Sinn. So ergeben sich mehr Möglichkeiten hinsichtlich der Vermarktung und die DEL kann sich auch in Bezug auf sportliche Fragen mehr einbringen. Ab sofort stehen DEB und DEL gleichermaßen in der Pflicht, am Vorzeigeprodukt des deutschen Eishockeys zu arbeiten“, sagte Harnos. Die neue Vereinbarung zwischen DEB und DEL hat eine Laufzeit bis zum 30. Juni 2018.