Vorteil Berlin in DEL-Finals - Aber „mehr nicht“
Wolfsburg (dpa) - Der große Titeltraum der Grizzly Adams Wolfsburg droht am Alptraum-Gegner Eisbären Berlin zu zerplatzen. Nach der 2:4-Heimpleite im ersten Finalspiel der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) ist der Hauptrundenprimus in Partie zwei am Sonntag in Berlin zum Siegen verdammt.
Während die Niedersachsen auf dem Weg zum Titel erstmals in den Playoffs stolperten, hat der viermalige Meister aus Berlin seine Souveränität wiedergefunden. „Von mir aus kann es so weitergehen“, sagte Eisbären-Urgestein Sven Felski nach dem harterkämpften Erfolg in der Autostadt.
Obwohl die Wolfsburger für ein Comeback nun mindestens einen Sieg in Berlin benötigen, bleibt Trainer Pavel Gross optimistisch: „Wir haben nur ein Spiel verloren, mehr nicht.“ Als hätten sich die Teams abgesprochen, meinte auch Eisbär Felski: „Es steht 1:0, mehr nicht.“
Alles noch offen, sagen die Akteure - Vorteil Berlin, sagt die Statistik: Wolfsburg wartet saisonübergreifend nun schon seit neun Partien auf einen Sieg gegen die Eisbären. „Wir werden versuchen, das Unmögliche möglich zu machen“, hatte Grizzly-Manager Karl-Heinz Fliegauf am Freitagabend schon während des spannenden und über weite Strecken aberwitzig rasanten Spiels beim TV-Sender Sky kundgetan.
Vor allem Berlins Parade-Sturmreihe mit Doppeltorschütze Andre Rankel (14./46. Minute) sowie den ebenfalls erfolgreichen Travis James Mulock (36./Penalty) und Stefan Ustorf (59.) machte am Freitag den Unterschied. „Die Reihe haben wir nicht in den Griff bekommen“, räumte Wolfsburgs Coach Gross ein. Sein Erfolgsrezept für Sonntag: „Wir müssen gegen die noch aggressiver spielen.“
Felski hofft dagegen auf Teil zwei der Rankel-Mulock-Ustorf-Show. „Weitermachen!“, trug der Routinier dem Trio auf. Der 36-Jährige erwartet auch in heimischer Halle wieder ein enges Duell. „Wir sind zwei sehr laufstarke Mannschaften, dadurch wird es brutal schnell werden. Wir müssen uns jetzt regenerieren.“
Tatsächlich hatten vor allem die Wolfsburger vor 4503 begeisterten Fans - darunter auch mehrere Hundert Berliner Anhänger - von Beginn an ein beeindruckendes Tempo vorgelegt. Die zweimalige Führung durch Christopher Fischer (3.) und Tyler Haskins (33.) war die Folge.
Aber Berlin war abgezockter. „Es sind immer die Kleinigkeiten“, klagte Grizzly-Trainer Gross. „Die Eisbären haben eine tolle Mannschaft, die jeden Fehler bestraft.“ Felski meinte dazu lapidar: „Jetzt schauen wir erstmal, was passiert.“