Deutsches Eishockey-Team verliert WM-Generalprobe
Köln (dpa) - Die WM-Generalprobe der deutschen Eishockey- Nationalmannschaft ist missglückt: Im letzten Testspiel vor der Weltmeisterschaft in der Slowakei unterlag die Auswahl von Bundestrainer Uwe Krupp in Köln Weißrussland mit 2:3 (0:0, 1:1, 1:2).
„Wir haben über weite Strecken gut gespielt, waren aber über 60 Minuten nicht konstant genug“, stellte Krupp fest. Frank Hördler (32.) hatte das Team des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) zwar in Führung geschossen, doch NHL-Profi Michail Grabowski (33., 44.) und Andrej Stepanow (45.) drehten das Match zugunsten der Gäste.
Kai Hospelt (59.) gelang nur noch der Anschlusstreffer. „Es war das erwartet unangenehme Spiel. Wir haben uns die Weißrussen ausgesucht, weil sie ähnlich wie die Russen spielen“, erklärte der Bundestrainer. Am 26. April bricht der deutsche Tross nach Bratislava auf, wo drei Tage später das WM-Eröffnungsspiel gegen Russland auf dem Programm steht.
Constantin Braun vom deutschen Meister Eisbären Berlin war trotz der Niederlage mit der Leistung zufrieden und sprach sogar von einer „gelungenen Generalprobe“. „Wir sind nach dem 1:3 zurückgekommen und haben Charakter gezeigt. Das Glück war nicht auf unserer Seite.“ Er und seine Eisbären-Kollegen sowie die Spieler vom Finalisten Grizzly Adams Wolfsburg kamen in Köln erstmals in der WM-Vorbereitung zum Einsatz.
Die deutsche Auswahl erwischte einen schlechten Start. Torhüter Dennis Endras musste gleich mehrmals in höchster Not retten. Im Angriff fehlten zündende Ideen: Sogar eineinhalb Minuten in 5:3-Überzahl ließ die DEB-Truppe, bei der bis auf die beiden Ersatzkeeper und Stürmer Marcus Kink aus Mannheim alle Spieler zum Einsatz kamen, ungenutzt.
Wie man die numerische Überlegenheit nutzt, zeigten die Weißrussen im Schlussdrittel: Als Nikolai Goc und Daniel Kreutzer auf der Strafbank saßen, schlug die Truppe von Coach Eduard Zankowets innerhalb von 22 Sekunden zweimal zu: Grabowski und Stepanow nutzten die Unsortiertheit und leiteten die neunte deutsche Niederlage gegen Weißrussland in 16 Partien ein.
Dabei hatten die Hausherren um Kapitän Michael Wolf im zweiten Abschnitt die Partie kurrzeitig im Griff, als der Berliner Hördler mit seinem dritten Länderspiel-Treffer per Schlagschuss sein Team in Front brachte. Die Führung hatte aber nur 55 Sekunden Bestand. Mit einem Schuss in den Winkel überwand NHL-Profi Grabowski Goalie Endras.
Bundestrainer Krupp hatte das Wochenende in der Domstadt zum letzten WM-Casting genutzt und dabei am Karfreitag sieben Spieler aus seinem Kader für die Slowakei gestrichen. Unter anderem hatte es den Berliner Schlussmann Rob Zepp erwischt, dem der Wolfsburger Jochen Reimer vorgezogen wurde.