Reindl ab Juli nicht mehr Sportdirektor des DEB
Köln (dpa) - Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) muss sich nach der Weltmeisterschaft nicht nur einen neuen Bundestrainer, sondern auch einen Sportdirektor suchen.
Wie Verbandspräsident Uwe Harnos in Köln verkündete, wird Franz Reindl vom 1. Juli an nicht mehr Sportdirektor sein und sich auf seine Aufgaben als Generalsekretär konzentrieren. Bislang übte der Bayer eine Doppelrolle aus. Dies sei nicht mehr zu stemmen. „Die Doppelfunktion war zu viel“, räumte Reindl ein. „Entweder A oder B“, habe er beim DEB klargemacht.
Hatte man im Verband noch vor Monaten gehofft, bis zur WM einen neuen Bundestrainer gefunden zu haben, so sind nun zwei Stellen zu besetzen - aber nicht zwingend von zwei Personen. „Vielleicht suchen wir auch einen Sportdirektor und Bundestrainer in Personalunion“, meinte Präsident Harnos knapp, machte zum Stand der Trainersuche aber keine Angaben. „Wir geben keine Wasserstandsmeldungen ab.“
Reindl war Anfang des Jahres in der Bundestrainer-Frage mit Harnos aneinandergeraten. Während der Präsident eine Doppelfunktion als Coach der DEB-Auswahl und eines Vereins kategorisch ausschließt, wollte Reindl zumindest die Option weiter aufrechterhalten. Uwe Krupp wird nach der Weltmeisterschaft von der Nationalmannschaft zu den Kölner Haien in die Deutsche Eishockey-Liga (DEL) wechseln. Einer Doppelfunktion schien er aber nie abgeneigt. Erst ein Machtwort von Harnos hatte die Spekulationen beendet.
Reindl ging aus der verbandsinternen Debatte geschwächt hervor. Die jetzige Entscheidung habe aber andere Gründe gehabt. Vor allem die Organisation der Weltmeisterschaft in Deutschland vor einem Jahr soll Reindl zu sehr belastet haben. Harnos sprach dabei von einem „übermenschlichen Aufwand“, der deutlich „seine Grenzen hat“.
Reindl meinte, durch die Doppelrolle nicht mehr angemessen den anstehenden Aufgaben nachgehen zu können. Er will sich nun vor allem auf die Bewerbung für die Eishockey-WM 2017 konzentrieren. Dafür muss sich der DEB bis Mai 2012 bewerben. „Die internationale Präsenz des DEB muss verstärkt werden“, betonte der frühere Spieler.