Auch der „König“ trifft bei den Pinguinen das Tor nicht mehr
Die Krefelder sind im Angriff einfach nicht kaltschnäuzig genug. Richard Pavlikovsky wartet noch auf seinen ersten Treffer.
Krefeld. So unglücklich der Siegtreffer der Nürnberg Ice Tigers am Sonntag für die Krefeld Pinguine auch zustande gekommen sein mag — weil nur unter gütiger Mithilfe eines Hauptschiedsrichters — letztlich hatten sich die Schwarz-Gelben die 2:3-Heimniederlage in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) größtenteils selbst zuzuschreiben. Denn wo die Pinguine zwei Tage zuvor in Mannheim noch eine in dieser Saison bislang ungewohnte Konsequenz im Torabschluss an den Tag gelegt hatten, übertrafen sie sich am Sonntag wieder einmal im Auslassen bester Einschussmöglichkeiten. „Wir haben das Ding einfach nicht rein gemacht“, kritisierte Coach Rick Adduono zum wiederholten Mal seine Offensivabteilung.
Aber was kann der Coach tun? Regelmäßig wird der Torabschluss trainiert, der Erfolg will sich dennoch nicht einstellen. Zumindest darf Adduono feststellen, dass seine Mannschaft durchaus in der Lage ist, sich Torchancen herauszuarbeiten. Im Durchschnitt visieren die Krefelder mehr als 30 Mal das gegnerische Tor an, Zählbares springt vergleichsweise wenig heraus.
Besonders in Überzahlsituationen tun sich die Pinguine erneut sehr schwer. Trotz eines Christian Ehrhoff, der im Powerplay fast ununterbrochen auf dem Eis steht. Der Nationalspieler schießt zwar aus allen Lagen, doch entweder ist kein Mitspieler da, der dem Torhüter die Sicht versperrt, oder aber reaktionsschnell genug ist, bei einem Abpraller den Puck über die Torlinie zu bringen.
Auffällig ist, dass Richard Pavlikovsky seit Ehrhoffs Rückkehr eine andere Rolle als gewohnt im Überzahlspiel ausfüllt. „König“ Richard rückt vermehrt von der blauen Linie vor das gegnerische Gehäuse, kommt dadurch kaum noch zu seinen gefürchteten Schlagschüssen. Und das wirkt sich durchaus negativ aus: Während der Routinier in der vergangenen Saison die meisten Powerplay-Tore (7) für die Pinguine erzielt hat, steht in diesen Jahr in seiner Bilanz noch immer die Null. Es wird langsam Zeit, dass sich das ändert.