Die Wundertüte Pinguine
Die Krefelder gewinnen mit 6:4 bei den Berliner Eisbären und feiern damit den zweiten Sieg des Wochenendes.
Berlin. Bei den Krefeld Pinguinen ist es wie mit einer Wundertüte. Man weiß nie, was bei ihnen rauskommt. Da kassieren die Mannen von Chefcoach Rick Adduono erst zwei Niederlagen, davon eine sogar zweistellig, um sich nur ein Wochenende später in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit zwei Siegen und teils überzeugenden Vorstellung erfolgreich zurückzumelden. Der 6:4-Erfolg und vor allem die Art und Weise, wie die Krefelder am sonntagnachmittag über weite Strecken ein solch ambitioniertes Team wie das der Eisbären dominiert hatten, das war schon überraschend. Und siehe da: Die Pinguine sind wieder dran an den Play-off-Plätzen. Gerade rechtzeitig vor dem erneuten Straßenbahnduell am Freitag in Düsseldorf mit den DEG Metro Stars.
Es war schon eine verrückte Auseinandersetzung, die die 14 000 Besucher zu sehen bekamen. Nicht die Gastgeber, sondern die Krefelder, die durch den 5:2-Sieg gegen die Scorpions am Freitag sichtbar Selbstvertrauen getankt hatten, diktierten lange Zeit das Geschehen, waren zweikampfstärker, standen in der Abwehr besser und wussten endlich mal ihre zahlreichen Tormöglichkeiten konsequent zu nutzen.
Richard Palikovsky (3.) und Patrick Hager (12.) schossen bis zur ersten Drittelpause eine beruhigende 2:0-Führung heraus, die erneut Hager (29.) und Francois Methot (34.) im Mittelabschnitt weiter ausbauten. Ein durchaus komfortable Vorsprung, auch wenn die Gastgeber nur 90 Sekunden später durch Olver erstmals selbst erfolgreich waren. Zu diesem Zeitpunkt hatte Berlins Coach Don Jackson bereits auf den Rückstand reagiert und Nationaltorhüter Rob Zepp gegen Kevin Nastiuk ausgetauscht. Auch Rok Ticar durfte da schon nicht mehr aufs Eis. Er hatte sich in der 34. Minute wegen eines Checks gegen Kopf und Nacken gegen Christensen eine Matchstrafe eingehandelt.
Auch wenn Regehr die Gastgeber prompt auf 2:4 wieder in Schlagdistanz bringen konnte, es sollte den Berlinern nichts mehr helfen, denn zu Beginn des Schlussabschnitts schlugen die Krefelder eiskalt zurück. Daniel Pietta (44.) und erneut Boris Blank (48.) stellten binnen vier Minuten die Weichen endgültig auf Sieg. Auch die Verzweiflungstat von Berlins Coach Jackson, der nach dem 3:6 durch Angell (54.) bereits sechs Minuten vor der Schlusssirene seien Torhüter für einen sechsten Feldspieler vom Eis genommen hatte, brachte durch Brauns Treffer nur noch eine kleine Ergebniskorrektur.