Drama mit glücklichem Ende
Krefeld Pinguine gewinnen bei den Hamburg Freezers nach Penaltyschießen mit 6:5.
Hamburg. Diese Sambafahrt werden die rund 700 KEV-Fans, die die Krefeld Pinguine am Sonntag zum Auswärtsspiel bei den Hamburg Freezers begleiteten, wohl nicht so schnell vergessen. In einem dramatischen Spiel gingen die Gäste am Ende durch die Treffer von Colin Long und Robin Weihager mit 6:5 nach Penaltyschießen als Sieger vom Eis. Was waren die Spieler und Fans nach der 0:6-Niederlage am Freitag gegen die Grizzly Adams Wolfsburg bedient gewesen. Was durften sie sich am Sonntag über eine Wiedergutmachung freuen, der Respekt zu zollen ist.
Immer noch ohne sechs Stammspieler — nur der gesperrte Istvan Sofron kehrte gegen Hamburg in den Kader zurück — hatten die Pinguine mit weiteren Widerständen zu kämpfen. So musste zunächst einmal der frühe Rückstand durch Oppenheimer (6.) ausgeglichen werden. Norman Hauner nahm sich der Sache nur 1:26 Minuten später an — 1:1. Die Gäste präsentierten sich weitaus spielfreudiger und vor allem in der Defensive griffiger als noch bei der Demontage am Freitag.
Der nächste Rückschlag folgte aber, als Oliver Mebus Festerling per hohem Stock stoppte und dieser blutend vom Eis musste. Die fällige große Strafe ließ den Arbeitstag von Mebus damit bereits in Minute 14 enden.
Doch die Schwarz-Gelben ließen sich auch davon zunächst nicht beeindrucken. Ganz im Gegenteil: Herberts Vasiljevs gelang sogar die erstmalige Führung für die Pinguine (26.).
Doch die Hausherren drehten das Spiel binnen einer Minute. Ex-Pinguin Clark hielt zunächst die Kelle rein, ehe Sertich gegen den zuvor gut parierenden Duba bei einem Abpraller leichtes Spiel hatte (37.).
Die Kraft schien den Gästen allmählich auszugehen. Doch dann hatte einer mal so richtig Lust, das Spiel wieder zu drehen. Marcel Müller glich zunächst zum 3:3 aus und läutete damit eine wahnwitzige Schlussphase ein (52.). Erneut Müller traf dann in Überzahl — Clark saß auf der Strafbank — zum 4:3 (55.). Festerling (56.) und Stamler (59.) ließen die Hausherren postwendend wieder auf die Siegerstraße einbiegen, ehe Müller 78 Sekunden vor dem Ende zum dritten Mal einnetzte.
In der Verlängerung gaben die beiden Teams noch mal richtig Gas, vergaßen aber das Toreschießen. Also musste das Penaltyschießen her. Bereits im vergangenen Auswärtsspiel mussten die Pinguine ins Shootout. In Hamburg behielten Colin Long und Robin Weihager die Nerven, und Tomas Duba ließ kein weiteres Gegentor mehr zu. Und so reckten die Schwarz-Gelben nach Spielschluss ihre Fäuste und Stöcke in die Luft, den Fans im Oberrang zum Dank. Die Rückfahrt im Sambazug wurde zu einer großen Sause.