Drittes Halbfinale gegen Berlin: Aus für die Pinguine
Die Pinguine verlieren im heimischen König-Palast gegen die Eisbären mit 3:4 und sind damit ausgeschieden.
Krefeld. Auch das dritte Halbfinalspiel gegen die Eisbären Berlin konnte der KEV nicht für sich entscheiden. Im heimischen König-Palast unterliegen die Pinguine den Eisbären mit 3:4. Der KEV ist damit ausgeschieden. Hängende Köpfe bei den Schwarz-Gelben, aber tosender Beifall vom Publikum. Die Pinguine stehen nach dem shake hands an der blauen Linie und bedanken sich bei den immer noch klatschenden Fans für die tolle Unterstützung. Doch bis zuletzt bewahren die Fans die Hoffnung. Ein Blick zurück:
Bei diesem Spiel fiebert sogar der sonst so beherrschte Sicherheitsdienst vor dem König-Palast mit. Nach dem 2:2-Ausgleich schöpfen alle Fans wieder Hoffnung.
„Wenn wir keine Hoffnung hätten, wären wir gar nicht hier“, sagt das Rauchergrüppchen, das sich nach dem 2:3 erst mal qualmend Luft verschaffen müssen.
Frank Thelen, Pinguine Fan
Klaus Peter Zanders drückt sich derweil von außen die Nase an der Glastür platt. Gebannt verfolgt er das Fan-TV im Foyer. „Ich habe kein Ticket bekommen“, erklärt er. Die Pinguine hätten in dieser Saison mehr erreicht, als die Fans erhofft hatten, meint er. „Mit Christian Ehrhoff hatten wir einen gewaltigen Spieler-Bonus.“
In der Pause schimpfen vereinzelte Fans über „enge Schiedsrichterentscheidungen“. „Einer der Schiedsrichter hätte hier gar nicht pfeifen dürfen“, macht Dirk Lentz seinem Ärger Luft. „Der war schließlich mal KEV-Spieler.“
„Wenn wir verlieren, liegt das nicht am Schiedsrichter“, meint hingegen Thorsten Krietsch. „Die Eisbären sind einfach eine super Mannschaft.“ Das findet auch Marita Weyers: „Die Berliner sind einfach besser.“ Während die Chancen für den KEV auf ein Minimum schrumpfen, gönnt sie bereits den Hauptstadt-Spielern das Finale.
Joel drückt zu diesem Zeitpunkt seiner Lieblingsmannschaft noch ganz doll die Daumen. Der Fünfjährige ist mit seinem Vater Ralf Küppers ins Stadion gekommen. Er möchte die Pinguine unbedingt gewinnen sehen.
Noch während des letzten Spieldrittels macht der Reinigungsdienst vor dem Kö-Pa mit breitem Besen großen Kehraus. Auch der letzte Funken Hoffnung, der Play-off-Serie eine andere Richtung zu geben, landet im Graben. Der Pfandsammler sortiert seine sonntägliche Ausbeute. Er ist wohl als einziger hochzufrieden mit diesem Nachmittag.
„Wie steht’s?“, will ein vorbeiradelndes Pärchen wissen. „Schade“ seufzt es bei der Antwort leise auf. Es sollte beim 3:4 bleiben.
Heike Heckenbach ist „trotzdem stolz auf unser Team“. „Ingolstadt hat viele Kräfte geraubt“, sagt sie und die verletzten Spieler müsste man auch berücksichtigen.
„Es ist am Ende wieder so knapp wie beim letzten Mal“, ärgert sich Andreas Rauhut ein klein wenig. Einige Fans fallen sich in die Arme, trösten sich gegenseitig. Aber allzu tief sitzt der Stachel der Enttäuschung nicht. „Wir hatten noch nie so eine emotionale, geile Saison“, blickt Frank Thelen zurück.
„Sieg oder Spielabbruch“ steht auf dem Shirt eines weiblichen Eisbären-Fans. Der Wunsch wurde erhört. Doch für Krefeld ist hier Endstation. Aber KEV-Fans sind großherzige Verlierer. „Viel Glück gegen Köln!“, rufen sie. Sie meinen es ehrlich.