KEV Ein Ständchen zum Geburtstag für den Pinguine-Coach

Einst mit einem Trompetensolo verwöhnt, strebt Rick Adduono am Mittwoch lieber Punkte beim deutschen Meister in München an.

Rick Adduono vor zwei Jahren an seinem 60. Geburtstag beim Training in der Rheinlandhalle.

Foto: Jochmann

Krefeld. Die Reise ist lang, die Aufgabe fordernd. Zielort ist München, dort beim deutschen Eishockeymeister EHC Red Bull steht das Projekt der Pinguine vor einer gewaltigen Prüfung. Auf dem Weg in die Play-offs wären Punkte aus der Metropole im Süden der Republik Bonus. Selbst wenn die Münchener die Tabellenführung kürzlich an Nürnberg verloren haben, auch weil sie im direkten Duell mit den Franken unterlagen, ist die Aufgabe von besonderer Qualität. Weil das Team von Don Jackson mit großer Geschwindigkeit spielt und permanent mit fünf Spielern attackiert, wie Rick Adduono gestern sagte.

Die Formeln des Pinguine-Trainers für einen möglichen Überraschungs-Coup sind schlichte Botschaften: Das machen, was wir können, das Schicksal in die Hand nehmen einen guten Mix finden, um dem Tempospiel der Münchner zu begegnen und mitunter langer Scheibenbesitz. Aber Adduono ist kein Eishockey-Philosoph, gibt sich keinen Illusionen hin. Er sagt: „Es wird hart, aber ich habe viel Vertrauen in die Jungs. Ich glaube, dass wir in München gewinnen können.“

Eine Grundbedingung ist dazu eingelöst — alle Profis sind fit, Adduono braucht das Team aktuell nicht neu zu justieren, sagt: „Die 23 Jungs stehen zusammen.“ Adduono weist nach seiner Rückkehr vor Weihnachten eine eigenartige Serie bei seinen bisherigen zehn Spielen auf — zwei Startniederlagen folgten drei Siege, zwei weiteren Pleiten wurden von weiter drei Siegen abgelöst. Ein Bruch dieser Serie wäre dann auch ein schönes und angemessenes Geburtstagsgeschenk für den Kanadier. Ein Sieg — und das am 62. Geburtstag des in Fort William in Ontario geborenen Eishockey-Fachmanns.

Sein bishlang letzter bei den Pinguinen war der 60. Es war ein Sonntag und Adduono hatte das Team zum Training gebeten. Denn sportlich stand es nicht gut um die Mannschaft. Der Profi weiß es also zu nehmen, gemessen der Situation. Und die ist auch jetzt eben fordernd. Um so herzlichster erinnerte sich Adduono dieser Tage an einen ganz entspannten Geburtstag. Viel Schnee habe da gelegen, eine Idylle, er sei kurz mal auf die Terrasse gegangen, als er ein Geburtstagsständchen vernahm. Der Nachbar hatte die Trompete angesetzt und happy birthday erklingen lassen. Heute sind Adduono drei Punkte das wichtigere Anliegen.