Hellwig als neuer starker Mann der Pinguine
Der Vorsitzende des KEV ’81 wird Chef des Aufsichtsrates. Der Stammverein und die Pinguine sollen besser kooperieren.
Krefeld. Mit einem neuen Führungsduo an der Spitze des Aufsichtsrates gehen die Pinguine an die Aufarbeitung der verkorksten Saison und die Planung der kommenden. Jörg Hellwig (46) und Kirsten Schubert sind künftig Vorsitzender und Stellvertreterin des sechsköpfigen Gremiums (siehe Infokasten). Weiterhin für den Sport im Aufsichtsrat verantwortlich: Wolfgang Schulz.
Hellwig ist gebürtiger Krefelder, Vorsitzender des Stammvereines KEV ‘81 und im Zivilberuf im oberen Management bei Lanxess. Kirsten Schubert kam als Erbin ihres 2010 verstorbenen Vaters Christoph in den Gesellschafterkreis, der von Wolfgang Schulz 1995 als Gründungsgesellschafter gewonnen wurde. Im Januar hat sie das elterliche Unternehmen verkauft.
Man wolle die „Mauer, die auf der Westparkstraße errichtet wurde“ im Rahmen eines Planes „KEV 2015“ einreißen, so Hellwig. Sprich: enge Kooperation zwischen DEL und Nachwuchs. Dabei solle Rick Adduono als Cheftrainer (Hellwig: „Die Gesellschafter haben dem Trainerteam das Vertrauen ausgesprochen“) die sportliche Leitung ausüben. Hellwig sagte in Richtung Trainer unmissverständlich: „Und damit das tun, was er schon immer tun sollte.“ Adduono werde auch länger in Krefeld bleiben, um die nächste Saison vorzubereiten. Man wolle in Sachen Fitness nicht das gleiche erleben wie im vergangenen Jahr. „Man kann von Verletzungspech reden. Man kann es aber auch anders erklären.“ Selbst den enttäuschenden Saisonverlauf („Das letzte Spiel war eine Frechheit gegenüber den Fans“) wollte Hellwig nicht nur mit Verletzungen erklären: „Es wurden auch viele andere Fehler gemacht.“
Beispielsweise bei Teamzusammenstellung und Nutzung. „Es macht keinen Sinn, Spieler teuer zu bezahlen und dann nicht einzusetzen.“ Die neue Devise: Weniger Quantität auf der Bank, mehr Qualität auf dem Eis. So wolle man auch trotz eines notwendigen Sparkurses das Ziel Play-offs für die neue Saison vorgeben.
Hellwig musste einräumen: Die Pinguine haben in dieser Spielzeit „Verluste eingefahren“. Hellwig: „Der dickste Batzen an den Verlusten stammt aus den verletzungsbedingten Nachverpflichtungen.“ Doch trotz 4486 Zuschauern im Durchschnitt und stolz vermeldeter neuer Sponsoren sei durch Aktionen und Rabattierungen der Ertrag deutlich unter den Etatansätzen geblieben. Folglich stellte die Marketing-Fachfrau Kirsten Schubert klar: „Da wird Herr Haake ein neues Vermarktungskonzept vorlegen.“
Unterm Strich müssen für die neue Saison im Spielerkader 400 000 Euro eingespart werden. Der für eine DEL-Lizenz nötige ausgeglichene Saisonabschluss wurde durch eine Bürgschaft aus dem Gesellschafterkreis erreicht.