„Ich will bis 2016 bleiben“

Der Vertrag mit Vasiljevs läuft aus. Doch der Oldie hat noch nicht genug.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Heute steigen die Krefeld Pinguine in den Bus zum Gastspiel nach Schwenningen. Die wievielte Auswärtstour das für ihn ist, konnte Herberts Vasiljevs im Gespräch mit der WZ gar nicht genau sagen. Der Kapitän der Pinguine hat wie auch seine Mitspieler in den vergangenen Tagen Kraft getankt für die kommenden Aufgaben in der Deutschen Eishockey Liga. Dort stehen ab morgen innerhalb von fünf Tagen drei Auswärtsspiele auf dem Programm — für Vasiljevs Routine. Mit 38 Jahren, 462 DEL- und 51 NHL-Spielen sowie den Teilnahmen an zahlreichen Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen 2014 mit der lettischen Nationalmannschaft ist Vasiljevs mit Abstand der erfahrenste Spieler in Reihen der Schwarz-Gelben.

Seit der Saison 2005/06 spielt der 1976 in Riga, der Hauptstadt Lettlands, geborene Sohn des ehemaligen KEV-Jugend,- Co- und Interimstrainers Haralds Vasiljevs an der Westparkstraße, wo er elf Jahre zuvor auch seine Profikarriere begann. „So lange bei einem Verein zu bleiben, das ist nicht ganz so normal heutzutage. Sportlich gesehen ist Krefeld sicherlich meine Heimat. Ich bin seit zehn Jahren mit diesem Verein verheiratet“, sagt Vasiljevs.

Während der Rest seiner Familie zum Teil in Lettland, Österreich und Deutschland lebt, ist Vasiljevs in Krefeld heimisch geworden und hat sogar ein Haus gebaut. Sportlich läuft es für „Herbie“ nach einer komplizierten Saison samt Knöchelbruch gut im Team der Pinguine. „Sicherlich hätten es ein paar Tore mehr sein können, aber in meinem Alter schaut man nicht mehr so auf eigene Werte und Ziele. Für mich steht das Team im Vordergrund“, sagt Vasiljevs, dessen Vertrag 2015 ausläuft.

Gerne würde der Kapitän, der dieses Amt seit der Saison 2007/08 innehat, noch mindestens ein Jahr dranhängen. „Ich würde mich freuen, wenn das in Krefeld klappt, immerhin fühle ich mich fit. Ich hoffe, dass in den nächsten Wochen Gespräche stattfinden“, sagt Vasiljevs. Sicherlich ist der 38-Jährige nicht mehr der Spritzigste, macht aber dafür viel durch seine Erfahrung auf dem Eis wett.

So ordnet Vasiljevs die drei kommenden Auswärtsspiele in Schwenningen, Wolfsburg und Mannheim auch realistisch ein. „Schwenningen müssen wir schlagen, gegen Wolfsburg haben wir etwas gutzumachen, und in Mannheim wird es sehr schwer.“

Dass die Schwarz-Gelben in der Fremde punkten können, bewiesen sie zuletzt mit dem Sieg in Hamburg, in dem Vasiljevs das zwischenzeitliche 2:1 für sein Team erzielte. Erst sein vierter Treffer in dieser Spielzeit. Dafür hat Vasiljevs neun Vorlagen geliefert. Es gab Zeiten, da gelang dem Stürmer solch eine Quote nahezu in einem Spiel. Am 15. Dezember 2006 schaffte er vier Tore und vier Vorlagen gegen die Frankfurt Lions — ein DEL-Rekord für die meisten Punkte eines Spielers in einem Spiel.