Müllers erster Dreierpack

Premiere für den Zugang der Pinguine in der DEL — mit seinen drei Toren ermöglicht er in Hamburg das 6:5 nach Penaltys.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Eigentlich hätte es auf der Rückfahrt der Krefeld Pinguine mit den 800 Fans mit dem Sambazug vom Spiel bei den Hamburg Freezers einen Extra-Stopp geben müssen. Für Marcel Müller. Mit drei Toren im letzten Drittel war der Stürmer der entscheidende Akteur in einer dramatischen Schlussphase.

Ein Halt in seinem Wohnort Köln — das wär’s gewesen. „Leider haben wir nur in Krefeld gehalten“, grinste Müller. Doch auch so sah man einen zufriedenen Matchwinner, der viele Schulterklopfer genoss und sich das im Zug gereichte Siegerbierchen schmecken ließ.

„Mit so einem Sieg macht die Rückfahrt mit den Fans natürlich mehr Spaß“, sagte Müller: „Nach dem schlechten Spiel am Freitag mussten wir uns in Hamburg steigern, diese beiden Punkte tun uns sehr gut.“

So schön dieser Auswärtserfolg für die Schwarz-Gelben auch ist, ganz rational ist das Geschehen in der DEL nicht zu erklären. Erst verlieren die Pinguine in eigener Halle am Freitag stark ersatzgeschwächt mit 0:6 gegen die Grizzly Adams Wolfsburg, die zuvor mit 0:6 gegen München untergingen.

Dann kämpft der KEV die Freezers, die am Freitag mit 4:1 in Mannheim triumphierten, nieder. Selbst Co-Trainer Reemt Pyka konstatiert: „Erklären kann man das sicherlich nicht immer, aber klar ist auch, dass in dieser Liga jedes Team an einem guten Tag jeden Gegner schlagen kann.“

Mit drei Führungswechseln, fünf Treffern im letzten Drittel und einem Penaltyschießen, das Tomas Duba, Colin Long und Robin Weihager zugunsten der Pinguine entschieden, wurde das Spiel in Hamburg zur Wiedergutmachung für die Schwarz-Gelben und ihre Fans, die am Freitag ebenso bedingungslos hinter ihrem Team gestanden hatten wie in der Hansestadt.

Und das war neben einer mannschaftlich deutlich kompakteren Leistung vor allem an Müller festzumachen, der nach sieben Spielen fünf Tore und fünf Vorlagen auf seinem Konto hat. In zuvor sechs Spielen für die Kölner Haie waren es gerade einmal zwei Assists. „In meiner Nordamerikazeit habe ich zweimal einen Dreierpack erzielt, in Deutschland ist mir das zuvor noch nicht gelungen“, sagte Müller.

Einfach den Schläger reingehalten und richtig gestanden hätte er in den letzten Minuten in einem Spiel, das aber die Mannschaft gewonnen hat, wie Müller betonte. Für das eigene Selbstvertrauen und vor allem für die eigenen Fans gewonnen, die bewiesen, dass sie immer hinter ihrem Team stehen. In schlechten Heimspielen. Am Freitag. Und in guten Auswärtsspielen. An Sonntagen.