Ingeborg Welter malt Pinguine-Porträts in Pastelltönen

Die Familie brachte Ingeborg Welter zum Eishockey. Jetzt hat sie Mannschaft, Trainer und Betreuerstab auf Papier verewigt.

Krefeld. Die Idee kam von der Tochter: „Mutter, mal den doch mal!“, wünschte sich Claudia Welter. Also griff Ingeborg Welter zum Bleistift, suchte sich eine Vorlage und legte los. Inzwischen hat sie sie alle gemalt, den Geschäftsführer, den Busfahrer und alle Pinguine der Krefelder Eishockeymannschaft.

Das geht ihr in ihrem kleinen Atelier im Keller gut von der Hand — für die Bleistiftskizze braucht sie etwa eine Stunde. Das Aquarellieren dauert dann noch mal fünf bis sechs Stunden.

Schon als junge Frau hatte die quirlige Ingeborg Welter den Wunsch, sich künstlerisch zu betätigen. Sie wollte gerne Plakatmalerin werden. Aber das ließ der elterliche Haushalt aus finanziellen Gründen nicht zu.

So begann sie ihre Lehre in der Firma, in der auch die Mutter arbeitete. In dem Textilunternehmen Schnitzler und Vogel in der Dießemer Straße lernte sie den inzwischen auch ausgestorbenen Beruf der Harnischmacherin.

Man bot ihr auch an, Musterzeichnerin oder Patroneurin zu werden: „Aber das war mir zu langweilig“, sagt sie, „da hätte ich ja am laufenden Band nur kleine Kästchen anmalen müssen.“

Inzwischen ist Ingeborg Welter pensioniert, aber sie denkt immer noch gerne an ihre Zeit in dem Textilunternehmen. „Wir sind sogar oft auf Montage gewesen“, sagt sie strahlend.

Immer wieder, in all den Jahren, wollte ihr Mann, ein ehemaliger Eishockeyspieler bei Preußen, sie zum Malen animieren. Das gelang lange nicht, bis nun die schon sehr erwachsene Tochter endlich Erfolg hatte.

Vater und Tocher sind eingefleischte Pinguine-Fans, Mutter Ingeborg ging eher selten mit. Doch nun war sie ganz oft bei den Pinguinen. Als erstes hat Ingeborg Welter den Boris (Blank) gemalt: „Und dann hab ich mich nicht getraut, das Bild abzugeben!“, lacht sie.

Die vergnügte blonde Frau hat aber danach die Scheu verloren und ging dann regelmäßig mit ihrem roten Stoffbeutel in die Trainingshalle. Jeder bekam sein Porträt gerahmt überreicht: „Das gibt es wohl nur in Krefeld“, sagt Ingeborg Welter und lacht, “wir hatten Ferkels Freud!“

Die starken Jungs dankten es ihr mit einem Gruppenfoto. Darauf tragen sie alle ihre Sportkluft, und jeder hält sein Porträt in der Hand. Auf einem zweiten Foto halten sich alle ihr Konterfei vor den Kopf — das ist sehr lustig, und man sieht genau, wie ähnlich die Porträts ihren Vorbildern sind.

Ingeborg Welter hat diese Fotos gerahmt überreicht bekommen und fühlt sich den Spielern nun noch mehr verbunden: „Das war unsere beste Saison!“ sagt sie.