Pinguine rüsten weiter auf

Stürmer Ben Ondrus erhält einen Vertrag. Gute Generalprobe: 4:2 im Test gegen die DEG Metro Stars.

Krefeld. Nach einer höchst holperigen Saisonvorbereitung gelingt den Krefeld Pinguinen ein 4:2 (1:1, 1:0, 2:1)-Sieg gegen die Düsseldorfer Metro Stars vor offiziell 6037 Zuschauern im König-Palast als Generalprobe in die am Freitag beginnende DEL-Spielzeit. Die Verletzungsmisere, die den zuvor sehr tiefen Kader auf nun nur noch knapp drei Reihen schrumpfen ließ, soll nun mit einer Not-Nachverpflichtung begegnet werden.

Der 29-jährige kanadische Stürmer Ben Ondrus war zuletzt vereinslos, nachdem er letzte Saison in Oklahoma, dem Farmteam der Edmonton Oilers, die letzten 80 seiner 517 AHL-Spiele (52 NHL) absolvierte. Er sei sehr glücklich, dass die Gesellschafter grünes Licht für die Verpflichtung von Ondrus gegeben hätten, so Pinguine-Trainer Rick Adduono. „Er bringt uns wahrscheinlich nicht das Skoring, aber andere Qualitäten.

Auf diese scheint Adduono zu setzen, denn als Ersatz für Topscorer Herberts Vasiljevs (Schultereckgelenksprengung, Ausfall bis Jahreswechsel) dürfte Ondrus nicht fungieren. Sind doch 164 Zähler in 517 AHL-Spielen wenig beeindruckend. „Herberts kann man ohnehin nicht ersetzen“, sagt denn auch Berater Rüdiger Noack. Daher könnte eine Investition „ins Team“ durchaus sinnmachend sein.

Allerdings ist es auch ein kräftiger Kostenfaktor. In Nordamerika (dort veröffentlichen Klubs die Spielergehälter) bekam Ondrus vergangenes Jahr in der AHL 130 000 Dollar. Aufgrund der in Europa üblichen Netto-Verträge sowie der üblichen „Nebengeräusche“ wie Auto, Flüge, Wohnung dürfte ein Spieler dieses „Formats“ geschätzt rund 200 000 kosten. Da darf sich ein Trainer schon mal bei seinen Gesellschaftern bedanken. Noack: „Wir sind es den Fans schuldig, vernünftig in die Saison zu starten.“

Dabei lobte Adduono nach dem Sieg gegen die DEG ausdrücklich die Fortschritte der jungen Spieler. Gast Toni Ritter verabschiedet sich aber wieder zu den Eisbären. Obwohl in der Partie als oberste Prämisse „keine Verletzung riskieren“ stand, war es zeitweilig ansehnlich. Die aus der Not geborene erste Reihe mit Shvidki, Pietta und Milroy wusste erneut sehr zu gefallen, hatte gutes Tempo und Spielverständnis. Alexander Dück agierte in der Abwehr neben Sinan Akdag, als sei er nie weg gewesen aus Krefeld.

Trainer Adduono brachte es auf den Punkt: „Wir haben das erste Spiel in Krefeld gewonnen, wir wollten damit die Freude bei den Fans wach halten.“ Da es auch neben dem Sieg gegen Erzfeind DEG auch noch eine muntere Keilerei mit je drei Beteiligten gab, schallte es von der Nordtribüne: „Und endlich wieder Eishockey.“