Kommentar: Ein Moskowiter vor dem Abflug
Bei Alexander Selivanov wird wohl ein Auflösungsvertrag ausgearbeitet.
Krefeld. Alexander Selivanov ist an einem guten Tag mit einem Schuss Genialität gesegnet. Technisch brillant, raffinierter Abschluss, gewieft in Eins-zu-Eins-Situationen - zuletzt hat der Moskowiter allerdings zu selten alle Register seines Könnens gezogen. Stars haben zuweilen auch einen Hang zum Divenhaften, flippen aus oder spielen den "bösen Buben". Reibungspunkte gab es immer wieder in der Vergangenheit, und in der Kabine flogen auch schon mal die Fäuste. Auslöser: Selivanov. Seit dem verschossenen Penalty gegen Straubing, dem sich ein verbaler Fauxpas anschloss, taucht der Pinguine-Stürmer nicht mehr im Kader auf. Beim begeisternden 5:4 gegen die Haie fehlte er erneut. Doch Selivanov war kein Thema. Trainer Jiri Ehrenberger hat mit seiner Maßnahme den Abflug des Russen eingeleitet, der, obwohl nicht immer in Bestform, in dieser Saison 21Scorerpunkte geholt hat. Es werden wohl keine mehr hinzukommen. Die Trennung naht, zumal jeglicher Rückhalt zu fehlen scheint. Dem Vernehmen nach wird ein Auflösungsvertrag ausgearbeitet. Selivanov (Jahresgehalt rund 200 000 Euro/Kontrakt bis 2009) hat ausgespielt.