Krefeld im Play-off-Fieber
Im König-Palast sind nur noch 290 Plätze im Gästeblock frei.
Krefeld. Sie können nichts dran ändern. Seit etliche Eishockeyfans das Ergebnis des Spiels der Krefeld Pinguine in Ingolstadt von Dienstagabend kennen — Krefeld siegte bekanntlich 5:2 und liegt jetzt in der Best-of-seven-Serie mit 3:1 vorne —, müssen sie an die Saison 2002/2003 denken, die das Pinguine-Team mit dem Auswärtssieg in Köln am Ostermontag als Deutscher Meister beendete.
Denken müssen sie vor allem an die Viertelfinal-Begegnungen mit der Düsseldorfer EG. Diese Serie gewannen die Krefelder mit 4:1 Siegen — Landeshauptstadtbesieger.
Der Rest — drei Halbfinal-Siege gegen Berlin (Bundeshauptstadtbesieger), dann der Final-Krimi gegen Köln (Karnevalsvereinbesieger)— ist bekannt. Die drei Begriffe sollen übrigens vor den Spielen gegen Köln neben der Kabine der Mannschaft in der Rheinlandhalle platziert worden sein haben. Später wurde ein T-Shirt-Aufdruck daraus.
In Erinnerung ist auch der Jubel zigtausender Fans, die den Auto-Korso der siegreichen Mannschaft durch die Innenstadt sahen, und die Begeisterung beim Auftritt der Pinguine auf dem Balkon des Seidenweberhauses.
Diese 4:1-Serie im Viertelfinale ist auch am Donnerstagabend drin. Wobei nicht alle Fans das voraussetzen — Zweckpessimismus ist bei manchen angesagt, eher aus Pflege des Aberglaubens als aus richtigem Zweifeln am Können der Mannschaft.
Wenn die Pinguine bereits an diesem Donnerstag das Halbfinale erreichen, werden sie das vor 7739 Zuschauern tun — falls die 290 noch verfügbaren Plätze im Gästeblock frei bleiben: Stand des Kartenverkaufs am Mittwoch um 16 Uhr.
Der Vorverkauf für das Spiel hatte bereits am Samstag begonnen und wurde am Sonntag nach dem trefflichen Sieg der Pinguine vor 7908 Zuschauern im Köpa fortgesetzt. Viele haben den persönlichen Kauf der Online-Möglichkeit vorgezogen, vielleicht auch, um die Vorverkaufsgebühr zu sparen. Wie auch immer — eine Tasse Kaffee stand für die Kunden wieder bereit.
Ein Blick voraus: Erreichen die Pinguine das Halbfinale, wird der kommende Gegner abhängen von den weiteren Spielergebnissen der Mannheimer Adler. Setzt man voraus, dass Wolfsburg das Überraschungspaket gegen den Hauptrunden-Ersten zuschnürt und Köln sich gegen Straubing durchsetzt, würden Köln (gegen Wolfsburg) und Krefeld (gegen Berlin oder Hamburg) mit Heimspielen in die Serie „Best of five (drei Siege sind nötig) starten. Start der Serie ist am 3. April. Kommt Mannheim doch weiter, muss Krefeld als Drittbester der Rangfolge in Köln antreten.
Und auch dann werden bei den Fans wieder Erinnerungen wach werden. Denn auch 2003 starteten die Pinguine in den Finalspielen auswärts in Köln — und gewannen.
Erinnern an das erste Spiel in Köln werden sich auch die vielen, vielen Fans, die damals die Übertragung des Spiels per Leinwand und Beamer in der Werner-Rittberger-Halle verfolgt hatten. Der Jubel war damals unglaublich. Ob Leinwand und Beamer von 2003 wohl noch zur Verfügung stehen? Ab dem 14. April, dem Start der Final-Serie, werden wir es wissen.