Eishockey Pinguine mit zwei Gesichtern

Krefeld · Die Krefelder verloren Freitag 1:6 in Freiburg, Sonntag zerlegten sie Kassel mit 6:2. Starke Unterzahl gegen die Hessen

Alexander Ruuttu erzielte gegen Kassel seinen ersten Treffer in dieser Saison.

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Zwei Spiele, zwei ähnliche Ergebnisse und dennoch zwei völlig verschiedene Mannschaftsleistungen der Krefeld Pinguine. So lässt sich das zweite Spielwochenende in der DEL 2 für die Schwarz-Gelben zusammenfassen. Am Freitagabend kassierten die Pinguine bei den Wölfen Freiburg eine deutliche 1:6-Klatsche, zwei Tage später revanchierten sie sich mit einem krachenden 6:2-Heimsieg gegen Aufstiegsfavorit Kassel in der heimischen Yayla-Arena. Es war gleichzeitig der erste Sieg gegen die Huskies seit dem Abstieg der Pinguine im vergangenen Jahr. Vier Niederlagen handelten sich die Krefelder in der abgelaufenen Spielzeit gegen die Hessen ein.

Alexander Ruuttu erzielte
seinen ersten Saisontreffer

Gegen Kassel überzeugte die starke Offensive aus dem ersten Wochenende der DEL 2-Saison wieder nach Belieben. 17 Tore in vier Spielen sprechen klar für sich. Damit stellen die Seidenstädter aktuell den besten Angriff der Liga. Besonders erfreulich für die Krefelder war der erste Saisontreffer von Import-Stürmer Alexander Ruuttu. Er scheint sich immer besser im Team zurechtzufinden. Sein Treffer zum 6:1 sorgte für die Entscheidung am Sonntagnachmittag, Jon Matsumoto traf mit seinem zweiten Tor des Tages nur 17 Sekunden vorher zum 5:1.

Dass es zu dem Zeitpunkt so klar für die Krefelder stand, hatten sie auch dem eigenen Unterzahlspiel zu verdanken. Gleich siebenmal saß ein Krefelder Spieler auf der Strafbank, einen Treffer erzielten die Huskies aber nicht. Auch eine Fünf-gegen-Drei-Unterzahl überstanden die Pinguine unbescholten. Dies lag vor allem am Einsatz. Sie warfen sich in jeden Schuss, blockten die Schüsse ab und verteidigten das Tor sehr gut. Neben der doppelten Unterzahl sticht eine Aktion 1:39 Minuten vor Ende des zweiten Drittels symptomatisch für die gute Leistung der Krefelder heraus. Kassel war auf 1:3 herangekommen und spielte sich im Drittel fest, Felix Bick war bereits geschlagen und das Tor leer. Dennoch kassierten die Pinguine kein Gegentor, weil sie mit drei Leuten vor dem Tor lagen und den Schuss blockten und am Ende die Scheibe aus dem Drittel beförderten. Diesen Einsatz hatte Boris Blank von seiner Mannschaft gefordert. „Das war eine gute Antwort der Mannschaft auf die Leistung von Freitag. Wenn wir einfach spielen mussten, haben wir einfach gespielt, unser Umschaltspiel war stark, alle haben Schüsse geblockt und Kampfgeist gezeigt. Entscheidend war, dass wir im zweiten Drittel die langen Unterzahlspiele gut überstanden haben“, sagte der Trainer.

Mit einer Leistung wie gegen die Kassel Huskies können die Pinguine ohne Probleme jeden Gegner in der DEL 2 schlagen, die Leistung am Freitagabend reichte dafür längst nicht aus. Zu behäbig war das Spiel nach vorne. Vor dem Tor fehlte über weite Strecken die Genauigkeit. Auch die einfachen Tore, wie sie Boris Blank fordert, fielen nicht. Es stand zu selten jemand vor dem Tor. Anders am Sonntag: Das 1:0 durch Maximilian Söll fiel nur, weil Dennis Miller dem Schlussmann der Hessen geschickt mit dem Schläger die Sicht nahm und der Puck somit unhaltbar den Weg ins Tor fand.

Söll freute sich am Sonntagabend: „Es läuft in dieser Saison sehr gut für mich, über die zwei Tore freue ich mich sehr. Das Spiel war super schnell, wir haben alles hereingelegt und verdient gewonnen.“ Durch seine Treffer gegen Selb und Kassel hat Söll schon jetzt mehr Tore erzielt, als in der abgelaufenen Saison. Generell sind die Pinguine in der Offensive nicht mehr nur von einer Reihe abhängig. Gegen die Kasselaner trafen erneut fünf verschiedene Spieler, hier haben die Krefelder aus der Vorsaison dazu gelernt und die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilt.