Krefelds Glaube, Kölns Drama

Warum der Kampf um den letzten Pre-Play-off-Platz so bedeutend ist.

Das Duell um den letzten Pre-Play-off-Platz ist gleichzeitig das brisanteste Derby.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Krefeld. Der 48. Spieltag in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wird für die Krefeld Pinguine und die Kölner Haie zum direkten Duell um den letzten Pre-Play-off-Platz. Diesen 10. Rang belegen derzeit die Pinguine, punktgleich auf Platz elf liegen die Haie. Der Sieger des direkten Aufeinandertreffens am Dienstag im König-Palast (ab 19 Uhr im WZ-Liveticker) wird sich wohl vorentscheidend vom anderen absetzen können. Wer hält dem Druck stand? Wir vergleichen die direkten Konkurrenten um Platz zehn.

Während die Pinguine ihr Wochenende mit einem Heimsieg gegen die Hamburg Freezers durch ein 3:2 nach Verlängerung beendeten, mussten die Haie trotz einer 2:0-Führung beim ERC Ingolstadt eine 3:5-Niederlage hinnehmen. Seit dem letzten Aufeinandertreffern der beiden Teams holten die Haie nur drei Siege aus neun Spielen, die Pinguine immerhin fünf Siege aus zehn Partien. Im direkten Vergleich führt der KEV in dieser Saison mit zwei Siegen in bisher drei Duellen.

Während für die Krefeld Pinguine der Saisonverlauf einer Achterbahnfahrt gleicht, konnten die Haie nach einem katastrophalen Saisonstart und der Entlassung von Trainer Uwe Krupp sich zwischenzeitlich wieder an die Plätze sieben bis zehn heranarbeiten. Für Krefeld wären verpasste Play-offs bei einem der kleinsten Etats der Liga (etwa 4,3 Millionen Euro) erklärbar. Bei Köln kommt ein Ausscheiden in der Hauptrunde (Etat: ca. 5,9 Millionen Euro) — immerhin Vizemeister der vergangenen beiden Jahre — einer sportlichen Katastrophe gleich.

Kölns Trainer Niklas Sundblad übernahm nach der Krupp-Entlassung im Oktober 2014 die Haie und unterlag in seinem ersten Spiel den Pinguinen. Sollte der KEC die Play-offs verpassen, wird der Meistertrainer der letztjährigen Saison keine direkte Konsequenzen zu spüren bekommen: die Haie-Verantwortlichen sind von der Arbeit des 42-Jährigen überzeugt. Und in Krefeld? Rüdiger Noack, Sportliche Berater der Pinguine, sagte unlängst im Interview mit dieser Zeitung, dass alle auslaufenden Vertragssituationen nach der Saison analysiert würden. So auch die von Trainer Rick Adduono.

Mit Marcel Müller haben die Pinguine einen Ex-Hai in ihren Reihen, der seit seinem Wechsel an die Westparkstraße aufblüht. „Wir wollen sie vorzeitig in Urlaub schicken“, sagt Müller. Verletzungsbedingt fehlen werden heute Kapitän Herberts Vasiljevs und Andreas Driendl. Bei den Gästen musste Stammtorwart Danny Aus den Birken in Ingolstadt nach einem durchwachsenen Auftritt Ersatzmann Sebastian Stefaniszin weichen. Bei den Pinguinen ist Goalie Tomas Duba in Topform. In den drei Duellen mit Köln hielt der Tscheche seinen Kasten bereits zweimal in dieser Saison sauber.