Pinguin Akdag lässt der eigene Erfolg kalt

21-Jähriger Deutsch-Türke spielt mit Krefeld am Mittwoch im Play-off-Halbfinale gegen Wolfsburg.

Krefeld. Er gehört zu den jungen Wilden im Team der Krefeld Pinguine. Gerade mal 21 Lenze zählt Sinan Akdag, dennoch hat er es in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bereits auf 204 Einsätze gebracht.

Dass ausgerechnet der 200. im Dress der Pinguine mit einer 3:5-Niederlage bei den Hannover Scorpions zu Ende ging, dieser Stachel saß nicht sehr tief. Akdag nahm es eher beiläufig zur Kenntnis und warf mit seiner Mannschaft den amtierenden Titelträger in der Folge mit zwei Siegen in den Spielen vier und fünf kurzerhand aus dem Meisterschaftsrennen.

Dass ihm zudem in den Duellen mit den Hannoveranern der erste Play-off-Treffer überhaupt gelungen war, dem er im ersten Halbfinalduell mit den Grizzly Adams Wolfsburg (2:4) prompt den zweiten folgen ließ, auch das registriert er eher am Rande. „Ich hatte ja vorher schon immer meine Chancen, jetzt kam halt auch das nötige Glück dazu“, sagt er.

In erster Linie ist der 1,90 m große Defensivspieler fürs Verhindern von Toren zuständig. Sein Talent fiel den Spähern der Pinguine früh auf, als der gebürtige Rosenheimer mit türkischer Abstammung noch für den Sportbund aufs Eis ging. 2007 folgte der Wechsel nach Krefeld — gemeinsam mit seinen „Spezis“ Patrick Hager und Danijel Kovacic.

Mittlerweile ist Akdag in der DEL angekommen und hat sich gerade in den vergangenen Wochen als einer der konstantesten Abwehrrecken der Pinguine erwiesen. „Mit sieben Verteidigern war es zu Beginn der Saison nicht leicht, ins Team reinzukommen“, erklärt Akdag, der sich schnell den Platz an der Seite von Benedikt Schopper erkämpfte. Ein junges, aber effektives und überaus lernfähiges Duo hinter der slowakischen Torfabrik, Pavlikovsky und Milo, sowie den Kanadiern Albers und Trepanier.

Als beide Letztgenannten in ein Formtief fielen, Abwehrpartner Schopper zudem wegen einer Knieverletzung ausfiel, sprang Akdag in die Bresche — gemeinsam mit Michail Kozhevnikov, bis dato als siebter Defensivspieler meist nur Bankdrücker. Eine Umstellung, die überraschend reibungslos funktionierte.

„Wir kannten uns, haben nur kurz gesprochen, weil wir ja wussten, was wir auf dem Eis zu tun hatten“, sagt Akdag, der in knapp vier Jahren einen erstaunliche Entwicklung genommen hat.

Vielleicht auch weil er im Sommercamp der Pinguine stets mit NHL-Profi Christian Ehrhoff aufs Eis gehen kann. „Vom besten deutschen Verteidiger kann man sich schon einiges anschauen“, sagt der 21-Jährige. Das will er auch am Mittwoch im zweiten Halbfinale im Königpalast gegen Wolfsburg zeigen.