Pinguine-Anhang im Wechselbad der Gefühle
Die Krefelder machen es spannender als nötig. Aber der Unterhaltungswert ist sehr hoch.
Krefeld. Die Pinguine machen in dieser Saison so richtig Spaß. Auch wenn so manche Spiele nichts für schwache Nerven sind. So wie beim 4:3-Heimerfolg der Pinguine am Sonntag im Penaltyschießen gegen die Eisbären Berlin. Da hatte auch Chefcoach Rick Adduono ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. 3:1 führten seine Mannen weniger als eine Minute vor Schluss, um dann noch zwei Treffer zu kassieren, was letztlich einen in der Endabrechnung im Play-off-Rennen der Deutschen Eishockey Liga (DEL) wertvollen Punkt kostete. "Ich hätte nie gedacht, dass uns so etwas mal passieren würde", sagte der Kanadier, der einerseits angefressen, anderseits aber auch überglücklich über die gewonnenen zwei Zähler war.
Nein, große Vorwürfe wollte er seiner Mannschaft trotz der Nachlässigkeit zum Ende des dritten Spielabschnitts denn doch nicht machen: Das Rumpfaufgebot der Krefelder, neben dem verletzten Paul Albers fehlte im gesperrten Pascal Trepanier ein weiterer Abwehrspieler, lieferte gegen die Berliner eine Glanzvorstellung ab.
"Dieser Sieg wird uns noch mehr Selbstvertrauen geben. Auch wenn es nicht passieren darf, dass wir so kurz vor Schluss noch zwei Gegentore kassieren. Aber mit den zwei Punkten können wir auch ganz gut leben", sagt Stürmer Michael Endraß. Mit Blick auf die Tabelle ist dies verständlich, doch zumindest der zweifache Torschütze Boris Blank wollte sich aufgrund der turbulenten Schlussphase so recht nicht freuen. "Aus solchen Fehlern müssen wir für die Zukunft lernen", fordert Blank. Damit ein solcher Kraftaufwand, wie ihn die Pinguine in den vergangenen Begegnungen betrieben haben, auch belohnt wird.
Aufgrund der Personalsituation kommt den Krefeldern ganz gelegen, dass am kommenden Wochenende nur eine Begegnung ansteht. Nach dem Aus für die Kassel Huskies haben die Pinguine am Sonntag spielfrei und müssen daher nur am Freitagabend gegen die Straubing Tigers (zum Saisonstart gelang den Krefeldern in Straubing ein 2:1-Sieg) ran. Man darf gespannt sein, ob es die Pinguine wieder so spannend machen wie am Sonntag und ob sich der positive Trend auch bei den Zuschauerzahlen fortsetzt. Verdient hätten sie letzteres allemal.