Pinguine: Der Glaube fehlt
Hängende Köpfe: Nach der 4:5-Niederlage gegen Wolfsburg sieht’s düster aus.
Krefeld. Die Pinguine können ihren Urlaub planen. Nach der 4:5 (0:0, 2:2, 2:3)-Heimschlappe gegen Wolfsburg gibt es kaum noch eine Chance, in die erhofften Pre-Play-off-Runde einzuziehen. Es war die dritte Schlappe hintereinander. So war dann nach dem Schlusspfiff auch die Stimmung in der Halle. Die allerletzte Chance zu wahren - das war die Aufgabe gegen das Überraschungsteam aus der VW-Stadt. Doch wie schon in Köln agierten die Pinguine mit gefühlt angezogener Handbremse, ließen es an der bedingungslosen Leidenschaft fehlen, die man im Kampf um die letzte Chance erwartet.
Allerdings fehlten in Kapitän Herberts Vasiljevs (Magen/Darm-Infektion) und Keeper Scott Langkow erneut zwei weitere Schlüsselspieler. Letzterer wurde allerdings von Danijel Kovacic sehr gut vertreten. Nach mehr Geplänkel als Eishockey wurde es dann im zweiten Abschnitt ernst. Michi Endraß setzte einen Flachschuss ins Netz (21.), was nur vier Minuten von Traynor bei Überzahl gekontert wurde. Mit den Toren kam auch mehr Nickeligkeit in die Partie, kleine Scharmützel unter den Akteuren sorgten für mehr Emotionen und Stimmung auf den Rängen. Als Magowan (27.) die Gäste mit 2:1 in Front brachte, war es Akdag, der nach einem sehr schönen als Schlagschuss angetäuschten Querpass von Hager das 2:2 (39.) erzielte. Leider erst in den letzten 20 Minuten fanden die Pinguine zu dem Rezept, mit dem sie sich und die Fans aktivieren konnten: bissige Leidenschaft.
Unverständlich, warum nur jeweils in den Schlussabschnitten der entscheidenden Spiele bei den Haien am Freitag und gestern diese simplen Tugenden zum Tragen kamen. Abar dadurch überstanden sie auch den Rückschlag durch Hospelts 3:2 (42.), der den arg schwachen Janne Grönvall böse "blamierte". Charlie Stephens kämpfte sich nämlich durch und traf für seine Farben zum 3:3 (43.). Doch dann nochmals kollektive Urlaubsträume bei den Krefeldern. Sloan nur 14 Sekunden später und Laliberte (45.) schossen Wolfsburg mit 5:3 in Front.
Die anschließende Aufholjagd blieb trotz allen Einsatzes nur Statistik, denn Schoppers Gewaltschuss zum 4:5 (51.) und ein Pfostentreffer von Stephens waren alles, was den Krefeldern noch gelang. Am Ende schlichen sie mit hängendem Kopf vom Eis. Sie hatten verstanden.