Pinguine gehen erneut leer aus

Kampfgeist der dezimierten Gäste wird nicht belohnt. Pavoni ist der Schwachpunkt.

Ingolstadt/Krefeld. Die Pinguine und ihre Weihnachtsspiele - das ist eine lange, packende Geschichte. Spektakuläre Erfolge hat es gegeben, aber auch traurige Kapitel - ob in der Rheinlandhalle oder im neuen Eis-Palast, nach dessen Eröffnung im Dezember vor drei Jahren 8188 Zuschauer am zweiten Feiertag die 2:4-Niederlage gegen die Kölner Haie erlebten.

Nie mehr kamen danach so viele Fans in die Multifunktions-Halle an der Westparkstraße. Nach der gestrigen 3:4 (1:1, 2:1, 0:2)-Niederlage in Ingolstadt dürfte am Mittwochabend (18.30 Uhr) zum Weihnachts-Ausklang der Besucherrekord nicht wackeln. Ja, wenn übermorgen die Zahl des Vorjahres (5667 gegen Iserlohn in der Rheinlandhalle) erreicht wird, können die Verantwortlichen des DEL-Klubs zufrieden sein. Es gibt in allen Kategorien noch ausreichend Tickets.

Aber die Pinguine haben in den vergangenen Tagen selbst einiges dazu beigetragen, dass der Vorverkauf so schleppend läuft. War die Niederlage in Wolfsburg für Geschäftsführer Wolfgang Schäfer bereits ein sportlicher und finanzieller Schlag, hat der Heimauftritt gegen Straubing den Appetit auf das Weihnachtsspiel gegen die Kölner Haie auch nicht unbedingt angeregt. Zumal die Schwarz-Gelben nach drei Schlappen in Folge die große Chance vergaben, auf einen einstelligen Tabellenplatz zu klettern. Selbst gestern Abend wäre das noch möglich gewesen - und es war eigentlich auch mehr drin. Mit einem Reto Pavoni in Normalform zum Beispiel, der bei mindestens zwei Toren der Ingolstädter alt aussah - und wenn Milo, Kunce oder Alinc dabei gewesen wären, erst Recht. So aber blieben die Punkte wie fast immer in der Autostadt.

Die Pinguine gerieten gegen die Saturn Tigers früh mit 0:1 ins Hintertreffen, als Keeper Reto Pavoni und Benedikt Schopper patzten, und der Ingolstädter Leeb den Puck über die Linie stocherte (5.). Im weiteren Verlauf des ersten Drittels war von den Gastgebern jedoch kaum noch etwas zu sehen, die Gäste aus der Seidenstadt hingegen machten Dampf und brachten das gegnerische Tor ein ums andere Mal in Gefahr. Einmal mit Erfolg. Der verdiente Ausgleichstreffer resultierte kurioserweise aus einer Unterzahl: Ryan Ramsay schloss mit seinem elften Saisontreffer die 4:5-Situation erfolgreich ab (12.).

Die beim Tabellennachbarn aus Bayern ohne Selivanov (aus Disziplinargründen gesperrt), Milo, Alinc und Kunce (verletzt) angetretenen Krefelder hatten den Schwung der ersten 20 Minuten offenbar in der Kabine gelassen, denn Ingolstadt ging abermals in Führung. Nach einem Direktschuss von Scott Fergusan machte der Krefelder Torhüter erneut keine gute Figur. Glen Goodall nutzte die Orientierungslosigkeit des Schweizers gnadenlos aus, schob das Spielgerät ins Tor - 2:1. Als schon alles auf diesen Zwischenstand zur Drittelpause hindeutete, brachten sich die Gäste noch einmal nachhaltig in Erinnerung und wendeten innerhalb von 33 Sekunden das Blatt: Brian Maloney und Lynn Loyns erwiesen sich als eiskalte Vollstrecker. Doch auch diese Treffer zu einem psychologisch nicht unwichtigen Zeitpunkt brachten nicht die große Sicherheit. Vielmehr war im letzten Drittel Ingolstadt wieder am Drücker, machte den Ausgleich und durch Bellissimo das 4:3. bei dem Pavoni der Puck durch die Schoner rutschte.