Pinguine kassieren die erste Heimniederlage
Die Krefelder verlieren gegen Hamburg nicht nur alle Punkte, sondern auch Boris Blank.
Krefeld. Die Krefeld Pinguine wurden gestern Abend eiskalt erwischt. Gegen die Hamburg Freezers bezog das Team von Trainer Igor Pavlov mit 3:5 (1:1, 2:2, 0:2) die erste Heimniederlage - der Traum vom Sprung an die Tabellenspitze in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist erst einmal ausgeträumt. Schlimmer noch, der zweifache Torschütze, Boris Blank, zog sich eine Schulterverletzung zu, musste zur Untersuchung ins Krankenhaus und droht nun länger auszufallen.
Nach der Erfolgsserie der Pinguine wird eines schnell klar. Die Spiele werden nicht mehr zum Selbstläufer, denn kein Gegner nimmt die Krefelder mehr auf die leichte Schulter. Auch nicht die Freezers. Dementsprechend hellwach und konzentriert wirkten die Hanseaten, die die Pinguine gleich unter Druck setzten. Sie setzten den Körper ein und zwangen die Krefelder bereits im Aufbauspiel zu Fehlern. Das fiel ihnen nicht schwer, denn die Gastgeber fanden nur schwer in die Partie.
Sie ließen den Hamburgern zu viel Raum, kamen kaum in die Zweikämpfe und konnten von Glück sagen, dass sie nicht vorzeitig in Rückstand gerieten. Und wenn schon nichts klappen will, dann muss man den Gegner eben "abarbeiten". Dafür sind in der Regel die dritte und vierte Angriffsformation geradezu prädestiniert. Also schickte Igor Pavlov seine jungen Hüpfer Michael Endraß, Daniel Pietta und André Huebscher nun des Öfteren aufs Eis, und die setzten prompt die ersten Duftmarken. Endraß war es, der auf Zuspiel von Pietta Freezers Goalie Pelletier erstmals überwand.
Ein Treffer, der dem Spiel der Krefelder gut tat. Als sie langsam die Oberhand gewannen und vermehrt zu Chancen kamen, kassierten sie aber durch Shay Stephenson eine unnötige Strafzeit. Sollte man nicht tun, wenn man das zweitschlechteste Team in Penalty Killing ist. Andy Delmore traf prompt zum Ausgleich (20.).
Auch den erneuten Führungstreffer leitete die vierte Angriffsreihe ein, als sie eine Strafe für die Gäste erzwangen. Boris Blank schloss eine traumhafte Kombination über Herberts Vasiljevs und Charlie Stephens ab (27.). Als Blank, der kurz darauf mit einer Schulterverletzung ausschied, rund drei Minuten später das 3:1 folgen ließ, schien die Partie entschieden. Doch Brigley, der im dritten Versuch Scott Langkow überwand, hielt die Freezers nicht nur im Spiel. Sechs Sekunden vor der Drittelpause nutzte er einen Fehler von Dusan Milo in Unterzahl sogar zu einem erfolgreichen Break und damit zum Ausgleich.
Auch den Schlussabschnitt eröffneten die Youngster. Zweimal hatte Pietta das 4:3 auf dem Schläger, beim zweiten Versuch traf er nur den Pfosten. Doch der Ausfall von Blank schien die Krefelder zu lähmen, sie verloren die Ordnung und den Rhythmus, die Hamburger nutzten dies durch Tripp (46.) zum 4:3. Sechs Sekunden vor Schluss traf Wilm ins leere Tor zum 5:3-Endstand.