Pinguine: Letzte Chance aufs Halbfinale
Bei einer Niederlage am Dienstag im vierten Play-off-Viertelfinalspiel bei den Scorpions ist die Saison für die Krefelder vorbei.
Krefeld. Für die Krefeld Pinguine heißt es am Dienstag: alles oder nichts! Nur ein Sieg im vierten Viertelfinalspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) bei den Hannover Scorpions (19.30 Uhr) erhält der Mannschaft von Chefcoach Rick Adduono die Möglichkeit auf ein fünftes, entscheidendes Spiel am Donnerstag und damit die Chance, doch noch ins Play-off-Halbfinale einzuziehen. Gleichwohl, nach dem 4:3-Sieg in der Verlängerung sind die Scorpions psychologisch im Vorteil.
Das war auch an der Körpersprache am Sonntag abzulesen. Wie geprügelte Hunde schlichen die Pinguine in die Kabine, ihr Coach wirkte ratlos, ehe er fast trotzig verkündete, man werde alles dafür tun, die Serie zurück nach Krefeld zu holen. Auch Kapitän Herberts Vasiljevs klammerte sich an das letzte Fünkchen Hoffnung. „Wir haben in dieser Saison gezeigt, dass wir eine gute Auswärtsmannschaft sind.“ Was heute zu beweisen wäre.
Indes, die beiden letzten Begegnungen machen da nur wenig Mut. Sowohl im zweiten Spiel in Hannover als auch am Sonntag waren die Krefelder nicht in der Lage, eine Führung über die Zeit zu bringen. Selbst beim 6:4-Auftaktsieg geriet man trotz eines 5:1-Vorsprungs noch in Bedrängnis. „Wir haben gewusst, dass wir auch bei einem Rückstand immer noch in der Lage sind, gegen Krefeld zu gewinnen“ sagte Hannovers Trainer Toni Krinner. Was die Scorpions auch erfolgreich in die Tat umsetzen. Allein acht ihrer insgesamt 13 Tore erzielten die Hannoveraner im Schlussdrittel bzw. in der Verlängerung. Spricht nicht für ein organisierte Abwehrarbeit der Krefelder.
Ausgerechnet eine der großen Stärken der bisherigen Saison entwickelt sich vermehrt zum entscheidenden Manko bei den Pinguinen, findet ihre Ursache neben desolaten Auftritten des Abwehrduos Paul Albers und Pascal Trepanier — die einzigen Verteidiger mit einer negativen Plus-minus-Bilanz — vor allem in dem verletzungsbedingten Fehlen von Benedikt Schopper und Patrick Hager. Deren Körperspiel wird schmerzlich vermisst, zumal nur wenige im Team das Prädikat „Play-off-Spieler“ verdienen.
Dass man am Dienstag ausgerechnet den schwer verletzten Marvin Tepper vermissen dürfte, hätte vor Monaten wohl keiner gedacht. Auch dass sich in Andreas Driendl und Michael Endraß ausgerechnet zwei Youngster, die über weite Strecken der Saison nur bedingt Eiszeit erhalten haben, jetzt als Aktivposten erweisen, spricht Bände. Nur mit einem Superblock scheinen die Play-offs nicht machbar.