Pinguine: Rekord-Etat, aber viele Verletzte
Trainer Adduono fehlen mit Vasiljevs, Blank, Hager und Methot vier Stammspieler.
Krefeld. Der Optimismus war groß, als die Eishockeyspieler der Krefeld Pinguine im August das Training aufnahmen. Der Kader war fast komplett, der Verkauf der Dauerkarten lief nicht zuletzt aufgrund der tollen Vorsaison hervorragend, die Vorfreude auf die neue Spielzeit in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) hätte größer kaum sein können.
Doch wenig später war die Euphorie verfolgen. Eine unglaubliche Verletzungsmisere hatte die Pinguine heimgesucht und sogar zur Absage einer Turnierteilnahme in Köln geführt.
Phasenweise hatte Cheftrainer Rick Adduono gerade noch elf Spieler im Kader. Die lange Verletztenliste ließ ein konzentriertes Training kaum mehr zu, der Trainer musste täglich improvisieren. Die Abwehr- und Sturmformationen wurden ständig verändert, ein Einspielen der Blöcke war unmöglich.
Besonders die Verletzung von Kapitän Herberts Vasiljevs, der in einem Testspiel in Köln bei einem Check des Kölners André Lakos eine SchultereckgelenkSprengung davontrug, operiert werden musste und bis Dezember ausfallen wird, trifft die Krefelder hart.
Da Boris Blank (Knieoperation) noch mindestens eine Woche mit dem Training aussetzen muss, ist von der ehemaligen Paradereihe der Pinguine (136 Scorerpunkte in der vergangenen DEL-Hauptrunde) nur noch Daniel Pietta übrig. Weil Francois Methot (Fußbruch) und Patrick Hager (Ellbogenverletzung) ebenfalls den Saisonstart verpassen werden, hat der Klub den 29-jährigen kanadischen Stürmer Ben Ondrus verpflichtet.
Aus gutem Grund: Denn vieles wird davon abhängen, ob der Start in die neuen Spielzeit gelingt. Schließlich haben die Pinguine mit dem Rekord-Etat von 4,3 Millionen Euro geplant und mit einem Durchschnitt von 4500 Zuschauern im Durchschnitt kalkuliert. Ein Finanzrahmen, der auf Kante genäht ist. Eine Negativserie gleich zu Beginn würde sich fatal auswirken.
Zumal der Spielplan für die Krefelder eine weitere unangenehme Überraschung bereithält. So steht im November nur ein einziges Heimspiel im König-Palast gegen Hannover an, Einnahmen fließen da nur spärlich.
Umso mehr hofft Adduono auf eine Trotzreaktion seiner Mannschaft. Zumal der Teamgeist das größte Pfand der Pinguine werden könnte, erst recht wenn die Leistungskurve der zahlreichen jungen Spieler wie Michael Endraß, Andreas Driendl, Sinan Akdag und Marvin Tepper weiter nach oben zeigt.