Pinguine verlieren Heimspiel
In der Verlängerung unterliegen die Krefelder den Grizzly Adams Wolfsburg mit 3:4.
Krefeld. Beginnt für die Krefeld Pinguine bereits am späten Freitagabend der Urlaub? Nach der 3:4 (2:1, 0:1, 1:1, 0:1)-Niederlage in der Verlängerung am Mittwoch gegen die Grizzly Adams Wolsburg im zweiten Halbfinalspiel um die Deutsche Eishockey-Meisterschaft liegen die Pinguine, die schon die Auftaktpartie mit 2:4 verloren hatten, in der Serie mit 0:2 hinten und benötigen am Freitag im dritten Aufeinandertreffen in Wolfsburg einen Sieg, um den frühen K.o. noch zu verhindern.
In einem Hexenkessel sollte man tunlichst kühlen Kopf bewahren. Das wollten die Wolfsburger vielleicht, es gelang ihnen aber erst einmal nicht. Gleich beim ersten Angriffsversuch wurde Laliberte in der neutralen Zone gestoppt, Boris Blank bediente mit der Rückhand Herberts Vasiljevs, der gegen die aufgerückte Formation der Gäste plötzlich freie Bahn hatte und Goalie Reimer elegant zum frühen Führungstreffer nach nur 24 Sekunden überwand.
Ein Auftakt nach Maß für die Pinguine, die druckvoll begannen und kurze Zeit später im ersten Powerplay fast auf 2:0 erhöht hätten. Doch Vasiljevs schoss knapp am Gehäuse vorbei. Dass Coach Rick Adduono nicht von ungefähr vor dem Überzahlspiel der Niedersachsen gewarnt und seine Mannen aufgefordert hatte, sich ja von der Strafbank fern zu halten, zeigt sich bald.
Gleich die erste Hinausstellung für Andreas Driendl nutzten die Gäste zum Ausgleich. Hospelt ließ Scott Langkow keine Abwehrmöglichkeit. Auch die folgenden Powerplays waren brandgefährlich. Vor allem Laliberte hatte mehrfach die Führung auf dem Schläger. Zweimal rettete Langkow reaktionsschnell (11./13.), einmal brachte Laliberte das Kunststück fertig, den Puck aus kürzester Distanz noch neben das Tor zu bugsieren (14.).
Da war Vasiljevs schon abgebrühter. In Unterzahl nutzte er einen Fehler von Goalie Reimer, der hinter dem eigenen Tor über die Scheibe schlug, eiskalt zur erneuten Führung (12.).
Doch die Gäste blieben in einer temporeichen und hochklassigen Begegnung dran, erarbeiteten sich im Mittelabschnitt nicht nur optisch ein Übergewicht. Die Abwehr der Pinguine, bei denen Benedikt Schopper zwar auf der Bank saß, aber nicht eingesetzt wurde, bekam immer mehr Arbeit, der neuerliche Ausgleich fiel fast folgerichtig.
Gerade noch hatte Akdag übers Tor gezielt, da verloren die Pinguine Magowan im Gegenzug völlig aus dern Augen. Frei vor Langkow schob er zum 2:2 ein (24.). Keine zwei Minuten später wäre es für die Gastgeber fast noch schlimmer gekommen. Erneut hatten die Wolfsburger Überzahl, erneut landete der Puck im Tor. Doch die Unparteiischen bemühten den Videobeweis und entschieden auf Torraumabseits.
Beide Teams suchten unvermindert die Offensive. Höhenleitner brachte mit einem verdeckten Schuss durch die Beine von Denis Shvidki die Gäste eingangs des Schlussdrittels erstmals in Führung. Doch die Pinguine kämpften sich zurück. Justin Kelly war es , der sich durchsetzte und zum 3:3 traf (51.). Nur 25 Sekunden später war der Puck nach einem Schuss von Hospelt wieder im Tor. Doch erneut gab es Videobeweis, erneut entschieden die Referees aufs Torraumabseits. „Wen wir solche Tore nicht geben, spielen wir Schach“, sagte Gäste-Trainer Pavel Gross.
Die Entscheidung in diesem Eishockey-Krimi war vertagt. Zwar spielten beide Teams voll auf Sieg, in der regulären Spielzeit wollte jedoch kein weiterer Treffer mehr fallen. Die Entscheidung fiel erst in der Verlängerung.
Laliberte markierte nach 2:34 Minuten den Siegtreffer für die Wolfsburger, die jetzt nur noch ein Sieg vom Finale trennt. „Es ist schade, solch ein Spiel aus der Hand zu geben. Das Spiel müssen wir schnell vergessen“, sagte Pinguine-Kapitän Vasiljevs.