Krefeld Pinguine Pleite nach Klubertanz’ Slapstick-Einlage

Die Pinguine verlieren gegen Bremerhaven — weil sie sich fatale Aussetzer leisten und es ihnen schlicht an Qualität fehlt.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Der Chef hatte unter der Woche die besten 26 Tage in der Hockey-Karriere seiner Profis ausgerufen. Der dritte Tag des Monats aber legt nahe, dass das Unterfangen ehrenwert, aber zu keinem erfolgreichen Ende zu führen sein wird. Die Krefeld Pinguine verloren am Freitag gegen Bremerhaven mit 2:4, weil sie Gastgeber-Geschenke verteilten.

Bremerhaven nutzte mit vier Toren ihrer ersten Reihe zwei Überzahlspiele souverän und einen Aussetzer von Kyle Klubertanz. Die Play-offs können die Pinguine so nicht erreichen. Vor dem Spiel hatte Trainer Rick Adduono sogar noch eine Anleihe bei Winston Churchill genommen: „Never give up.“ Gib niemals auf. So spielten die Pinguine auch. Aber das erste Drittel war ein Spiegelbild dessen, was man seit Jahren kennt, wenn ein Team unter Druck steht, weil es Punkte aufholen muss, weil es das eigene Publikum nicht enttäuschen will, um nicht frühzeitig als Verlierer der Saison dazustehen.

Pinguine verlieren gegen Bremerhaven
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Ja, die Pinguine spielten wie Männer, aber nicht wie selbstbewusste. Dafür fehlte die Selbstverständlichkeit, die Klarheit im Spiel. Die Anzahl der Schüsse im ersten Drittel reicht normalerweise für drei Tore, es fiel aber keins. Wohl auch, weil der Druck ab der siebten Minute zusätzlich wuchs. In doppelter Unterzahl kassierten die Pinguine das 0:1 durch Rob Bordson, Klubertanz und Mieszkowski saßen auf der Strafbank. Eine Einladung, die die Bremerhavener nicht ausschlagen konnten.

Und so waren alle Schüsse — ob von Klubertanz, Müller, Hambly, Collins, Umicevic oder Rosa — entweder sichere Beute von Gerald Kuhn im Tor der Bremerhavener oder verfehlten den Ort, wo sie hinsollten. Ins Netz. Der Doppelschlag der Pinguine zu Beginn von Spielabschnitt zwei durch Müller (24.) und Ness (26.) schien eine Wende anzudeuten.

Das 2:1 weckte Hoffnung, doch sie währte nicht lange. Kyle Klubertanz leistete sich dann eine Slapstick-Einlage, passte unbedrängt vors eigene Tor, Sekunden später lag der Puck hinter Galbraith in Netz — 2:2 (27.). Jack Combs, der Toptorjäger der Liga, bedankte sich für Geschenk zwei der Pinguine. Pietta zielte dann zu genau an die Latte (36.), und nach dem Überzahltor zum 3:2 (44.) erneut durch Combs, war es um das Schicksal der Pinguine bestellt.

Selbst eine doppelte Überzahl konnten die Krefelder zehn Minuten vor dem Ende der Partie nicht als Vorlage für den Ausgleich nutzen. Combs zielte dann noch ins verwaiste Tor der Pinguine zum 4:2 (60.). Es werden wohl noch bittere 23 Tage werden. Pinguine-Coach Adduono war tief enttäuscht: „Wir hatten genügend Torchancen, Bremerhaven hat die Überzahlspiele genutzt. Der Treffer zum 2:2 hat den Unterschied ausgemacht.“