Trainingsauftakt: Gefühl fürs Eis bekommen
Die Pinguine haben am Freitag zum ersten Mal in der Rheinlandhalle trainiert.
Krefeld. Es gibt Schlimmeres als den Arbeitsplatz Eishalle im Hochsommer. Aber ums Schwitzen sind die Eishockey-Cracks der Pinguine am ersten Trainingstag in der Rheinlandhalle trotzdem nicht herum gekommen.
Laufen, Laufen, Laufen - das sind traditionell die Inhalte der ersten Einheiten. Es geht ums "Eisgefühl", "Entrosten" und "Einlaufen" von neuen Schlittschuhen und Ausrüstungen.
Auch dass schon zur ersten Trainingseinheit Dutzende von Kiebitzen in die Rheinlandhalle kommen und gespannt mit Gleichgesinnten fachsimpeln, ist fast Tradition in Krefeld.
Diesmal schauten auch Insider genauer hin. Aus gutem Grund zählten sie gespannt die Anzahl der Spieler. Denn unter der Woche hatte es Streikdrohungen gegeben. Insgesamt sieben Akteure, darunter auch Co-Trainer Reemt Pyka, sollen aus der vergangenen Spielzeit teilweise erhebliche offene Gehaltsforderungen an die Pinguine haben.
"No pay, no play" - diese kanadische Eishockeyweisheit konnte offensichtlich nur durch intensive Gespräche und Zusagen aus der Welt geschafft werden, so dass gestern dann doch bis auf den verletzten Michael Endraß alle 20 Feldspieler und drei Torhüter aufs Eis gingen. Endraß hatte am Montag über starke Kopfschmerzen geklagt, eine Untersuchung ergab aber kein Ergebnis.
Die Pinguine sind übrigens knapp vier Wochen vor Saisonstart eines der letzten Teams in der DEL, die ins Eistraining einsteigt. Konkurrent Nürnberg beispielsweise steht bereits seit 14 Tagen auf Schlittschuhen und hat schon Testspiele bestritten.
Die Pinguine verzichten diesmal auf ein Trainingslager in der Ferne, sie wollen heimatnah in Form kommen. Bei Turnieren in Köln oder Iserlohn beispielsweise. Spätestens die werden dann auch die erste Nagelprobe für die so wichtigen, aber eben zuletzt auch so schwer verletzten Verteidigerstars Dusan Milo (Knie) und Richard Pavlikovsky (Hüfte) sein. Letzterer (sein Vertrag läuft noch drei Jahre) soll in der nächsten Woche von einem unabhängigen Spezialisten auf seine Sporttauglichkeit untersucht werden.